Bergführer zu sein, ist kein Job, sondern eine Lebensaufgabe. Wer sich dafür entscheidet, möchte mit Tourismus Geld verdienen, aber auch die Natur der Alpen bewahren. Drei Jahre dauert die Ausbildung. "planet e." begleitet zwei Anwärter durch diese harte Zeit.
Klimawandel birgt neue Herausforderungen
Bianca Schöferle und Finn Koch haben einen Traum: Sie wollen Touristen sicher in die höchsten Regionen der Alpen begleiten und Bergführer werden. Zu Beginn der Ausbildung haben sie noch normale Jobs. Er arbeitet als Schreiner, sie in einem Zulieferbetrieb für die Autoindustrie. Doch die Leidenschaft für die Berge haben beide schon seit ihrer Kindheit. Wenn Bianca Schöferle die Ausbildung besteht, dann wäre sie erst die 19. staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin in Deutschland. Frauen sind in diesem Job noch selten.
Jede falsche Entscheidung kann in den hochalpinen Regionen das Leben kosten. Dementsprechend hart ist die Ausbildung. In den drei Jahren wird den Teilnehmern alles abverlangt. Nicht nur bergsteigerisch müssen sie sich entwickeln, auch mental, sich auf unterschiedliche Bergtouristen einstellen. Die Klimaveränderungen in den Alpen verlangt zudem ein Höchstmaß an Flexibilität, um sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Der Bergführer Ben Reuter berichtet über dramatische Veränderungen. "Es gibt einen Rückgang der Gletscher, immer mehr Felsstürze und immer höhere Temperaturen", berichtet der erfahrene Bergsteiger. Der Tiroler Hanspeter Eisendle zählt zu den erfahrensten Bergführern in Europa. Er beobachtet die Zunahme der Touristenmassen in den Alpen kritisch, kennt aber auch die entlegensten Stellen, die nur mit einem Bergführer zu erreichen sind. "Hier findet man das", so meint er, "was in der modernen Welt ein hohes Gut geworden ist: Stille."
"planet e." hat die Ausbildung der neuen Bergführer über fast drei Jahre begleitet und zeigt, wie sich dabei die Alpen durch Klimawandel und Tourismus verändern.
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