Im Herbst 2023 spricht Sahra Wagenknecht erstmals öffentlich über ihre Überlegungen, eine eigene Partei ins Leben zu rufen. Bei Lesungen wird sie von einem begeisterten Publikum empfangen, von Menschen, die sich von den etablierten Parteien abwenden.
In dieser Anfangsphase kann Wagenknecht erste Mitstreiter für ihr Projekt gewinnen, darunter auch bekannte Gesichter aus der Partei „Die Linke“. Dort reagiert man mit einer Mischung aus Verachtung und Frustration auf ihre öffentlichen Ankündigungen und
Medienauftritte. In Sachsen organisieren sich frühe Mitstreiter, um den ersten BSW-Landesverband aufzubauen.
Die ZDF-Hauptstadtkorrespondentinnen Christiane Hübscher und Andrea Maurer dokumentieren die Probleme und Verwerfungen, die der kontrollierte Parteiaufbau mit sich bringt. Und sie fragen nach den Gründen für den Erfolg, den die junge Partei bei Wahlen feiern kann.
Die Dokuserie ist auf den Spuren des „Wagenknecht-Phänomens“, das auch Symptom einer Zeit ist, in der die Politikverachtung wächst und die bürgerliche Mitte an Vertrauen verliert. Einer Zeit, in der die Frage von Krieg und Frieden die Menschen umtreibt, und Sahra Wagenknecht mit dieser Frage und einfachen Antworten auf Stimmenfang geht. Einer Zeit, in der auf Social Media längst eine Art Gegenöffentlichkeit entstanden ist, die die Parteigründerin gekonnt für ihre Zwecke nutzt.
Die Filmemacherinnen sprechen mit Menschen, die ihre Hoffnung in die Partei setzen, und jenen, denen die Partei Angst macht. Zu Wort kommen Politikerinnen und Politiker aus der Bundespolitik und den Ländern. Vom Spitzenpersonal des BSW (Amira Mohamed Ali, Christian Leye, Fabio di Masi, Katja Wolf) und der Linken (Gregor Gysi, Dietmar Bartsch, Martin Schirdewan) bis hin zur AfD (Alice Weidel). Aber auch kritische Beobachterinnen und Beobachter: unter anderem die Publizistin Anne Rabe, der stellvertretende Chefredakteur der ZEIT und langjährige Korrespondent für Ostdeutschland Martin Machowecz, der STERN-Journalist Martin Debes, die stellvertretende Spiegel-Chefredakteurin, der Youtuber Mirko Drotschmann und der Kriegsreporter Paul Ronzheimer.