"Wir verzichten auf Titel, Luxus und leben mit den Armen!" So schwören rund 40 katholische Bischöfe 1965 im Katakombenpakt. Heute fordert Papst Franziskus diesen Stil für alle. Eine Revolution? Die Dokumentation deckt zum einen auf, was damals kurz vor Ende des II. Vatikanischen Konzils geschehen und bis heute kaum bekannt ist. Sie zeigt zugleich die Konsequenzen für heute auf. Sie zeigt die Machtkämpfe, die damals wie heute in der Kirche stattfinden.
Die Unterzeichner des Pakts waren Teilnehmer des II. Vatikanischen Konzils, in dem die katholische Kirche den Anschluss an die Moderne suchte. Papst Franziskus will heute die Reformen von damals umsetzen und stößt auf Widerstand. Der Film analysiert Geschichte und Gegenwart der "Kirche der Armen", wie Papst Franziskus sie möchte.
Der Pakt wurde am 16. November 1965 in der Domitilla-Katakombe in Rom unterzeichnet. Die meisten Teilnehmer kamen aus Lateinamerika und entwickelten in der Folge des Konzils die Befreiungstheologie. Über mehrere Jahrzehnte wurden die Katakomben-Pakt-Anhänger, deren bekanntester Vertreter Dom Helder Camara war, vom Vatikan unterdrückt.
Eine Kirche der Armen
Doch jetzt ist mit Jorge Mario Bergoglio ein Mann Papst, der genau das lebt und sogar als Programm für die ganze katholische Kirche ausgibt, was die Bischöfe vor 50 Jahren forderten. Setzt sich jetzt durch, was auf dem II. Vatikanischen Konzil grundgelegt wurde? Wer sind heute die Antagonisten, die Papst Franziskus bei der Umsetzung der Ziele des Katakombenpakts bremsen wollen? Und schließlich: Ist Bergoglio ein später Katakombenpaktler?
Die Autoren begeben sich auf Spurensuche in Rom und Lateinamerika. Sie sprechen mit dem letzten noch lebenden Erstunterzeichner des Katakombenpakts, dem italienischen Bischof Luigi Bettazzi, über die Ereignisse vor 50 Jahren. Sie treffen Bischof Erwin Kräutler. Er lebt heute die Inhalte des Katakombenpakts in den Weiten des Amazonasgebietes in Brasilien. Kräutler hat an der Ökoenzyklika von Papst Franziskus mitgearbeitet. Die Autoren spüren den Kritikern von Papst Franziskus nach, die verdeckt den ersten Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri auszubremsen versuchen.