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Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Lachs

Der Lachs ist in Deutschland einer der beliebtesten Speisefische. Doch der Raubfisch mit dem rosafarbenen Fleisch gilt weltweit als bedroht. Hannes Jaenicke begibt sich auf Spurensuche.

Videolänge:
42 min
Datum:
16.06.2020
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 16.06.2025

Lachse sind viel mehr als ein beliebtes Nahrungsmittel. Die faszinierenden Lebewesen vollbringen unglaubliche Leistungen. Um ihre Laichgründe zu erreichen, schwimmen sie gegen den Strom und überwinden dabei viele Hindernisse. Bis auf das eine: den Menschen.

Ein Virus bedroht das ökologische Gleichgewicht

Auf Vancouver Island an der Westküste Kanadas lernt Hannes Jaenicke mehr über das Leben von wilden Pazifischen Lachsen. Die Raubfische verbringen den Großteil ihres Lebens im Ozean – zum Laichen kehren sie an den Ort ihrer Geburt zurück, in ihre Heimatflüsse. Nachdem sie dort für eine neue Generation gesorgt haben, sterben sie. Die Wanderfische sind immens wichtig für das ökologische Gleichgewicht in der Region. Über 100 Tierarten hängen vom Lachs als Proteinquelle ab, darunter Grizzlybären und Schwertwale. Und auch ihre toten Körper versorgen den Wald mit wichtigen Nährstoffen.


Die Biologin Dr. Alexandra Morton erforscht seit über 30 Jahren das Leben von wilden Lachsen auf Vancouver Island und beobachtet einen erschreckenden Trend: Es gibt immer weniger wilde Pazifische Lachse. Ein Grund dafür ist ein Virus, das bei den Raubfischen Blutarmut und Leberschäden hervorruft. Die Lachse infizieren sich auf dem Weg zu ihren Laichplätzen. Sie müssen vorbei an Hunderten von Lachsfarmen. In den Netzen der Farmen schwimmen Atlantische Zuchtlachse, Träger des Virus. Hannes Jaenicke begleitet die Wissenschaftlerin bei ihrer Forschungsarbeit und erfährt, dass Zuchtlachs-Farmen noch weitere ökologische Probleme verursachen.

"Delikatesse" mit Krankheiten und Parasiten

Hannes Jaenickes nächstes Ziel ist Norwegen. Das Land ist der größte Zuchtlachs-Produzent der Welt. Geschätzt fast eine Milliarde Zuchtlachse schwimmen in den Netz-Gehegen. Bei einem Zuchtlachs-Betrieb hat Hannes Jaenicke eine Dreherlaubnis bekommen und Zutritt zu allen wichtigen Produktionsstätten: der Brut- und Aufzuchtstation, den Netz-Gehegen und der Schlachterei. Jaenicke erfährt, dass die Aquakultur mit den typischen Problemen der intensiven Massentierhaltung zu kämpfen hat: Krankheiten brechen aus, Parasiten vermehren sich explosionsartig, Futter- und Kot-Reste verschmutzen die Umwelt.

Es gibt nur noch eine – wenn überhaupt – vertretbare Form der Lachszucht und das ist die an Land. Solange diese Lachsfarmen im Meer und in den Fjorden stehen, zerstören die alles, was im freien Ozean passiert. Insofern ist das die größte Lüge der Fischfarmindustrie, dass damit der Fischbestand in freier Wildbahn geschützt oder gerettet wird. Das ist eine wirklich schamlose Lüge.
Hannes Jaenicke, Schauspieler und Umweltaktivist

Und all das nur, weil wir so oft Lachs auf unserem Teller haben wollen? Was essen wir da eigentlich? Nur eine von vielen Fragen, die "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Lachs" beantwortet.

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