Seit 1968 verleiht der Deutsche Koordinierungsrat der 83 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit während der Eröffnungsfeier zur Woche der Brüderlichkeit zudem die Buber-Rosenzweig-Medaille. Ausgezeichnet werden Personen, Institutionen oder Initiativen, die sich insbesondere um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben.
Für Versöhnung und Toleranz
Preisträgerin der Buber-Rosenzweig-Medaille 2020 ist die Bundeskanzlerin Angela Merkel. In der Regel wird die Medaille im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit überreicht - dies musste jedoch im vergangenen Jahr zweimal pandemiebedingt abgesagt werden. Nun wird die Verleihung am Dienstag, den 31. August 2021 im Bundeskanzleramt in Berlin nachgeholt.
Der Deutsche Koordinierungsrat würdigt mit der Auszeichnung das entschiedene Eintreten Angela Merkels gegen antisemitische und rassistische Tendenzen in Politik, Gesellschaft und Kultur. Mit großem Einsatz für Versöhnung und Toleranz hat sie dem Dialog der Kulturen und Religionen wichtige Anstöße gegeben. Als an höchster Stelle verantwortliche Politikerin ist sie Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Gewalt stets mit Entschlossenheit entgegen getreten und hat immer wieder die bleibende Verantwortung Deutschlands für die Verbrechen der Shoah betont.
Insbesondere im Rahmen der Beschneidungsdebatte hat Angela Merkel unter Verweis auf das grundgesetzlich garantierte Recht der Religionsfreiheit auf die Bewahrung des Rechts zur Beschneidung gedrungen. In der Debatte über den Umgang mit dem Holocaustleugner Richard Williamson forderte sie den damaligen Papst Benedikt XVI. mit Nachdruck zu einer Klarstellung seiner Position auf. Und wiederholt erklärte sie in den vergangenen Jahren, dass in Verantwortung vor der Geschichte Deutschlands die Sicherheit Israels zur Staatsräson Deutschlands gehöre.