Doch manche ihrer Landsleute sehen in ihr noch immer die ehrgeizige Journalistin. Von Anfang an will Letizia nicht nur Schirmherrschaften sammeln, sondern tief in Themen einsteigen, die ihr liegen: Gesundheit, Ernährung, Bildung und Frauenrechte. Dabei zeigt sie offen eine klare Haltung.
Das ist neu für eine spanische Königin und nicht immer kommt das gut an. Arbeitsbesuche, Empfänge, Reisen, Reden – alles wird am eigenen Schreibtisch präzise vorbereitet. Drei Mitarbeiter unterstützen sie dabei.
Für die ZDF-Dokumentation durfte erstmals im Büro der Königin gedreht werden. Bei aller Professionalität gleicht sie nach außen eher einer Managerin als einer Landesmutter, wie ihre Schwiegermutter eine war. Manche Boulevard-Blätter werfen ihr deshalb Überheblichkeit vor.
Die Filmemacherin Julia Melchior hat Letizia von Spanien ein Jahr lang bei Terminen im In- und Ausland begleitet und beobachtet. Entstanden ist eine Nahaufnahme, die eine engagierte Königin zeigt: Unermüdlich im Einsatz, sei es als Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen beim Welternährungstag in Rom, bei einer humanitären Mission im Katastrophengebiet von Mosambik oder beim Kampf gegen Frauenhandel und Prostitution. Letizia rückt ihre Themen ins Rampenlicht, prangert Missstände auch im eigenen Land an. Die Regierung hat beim "Staatspakt gegen die Gewalt an Frauen" in der Königin eine Verbündete gefunden.
Zwar fügt sich die ehemalige Topjournalistin in das traditionsreiche spanische Königshaus ein, doch will sie eine Königin des 21. Jahrhunderts sein, mit professionellen Ansprüchen und einem eigenen Standing. Königinsein ist ein unbefristeter Job, anders als bei einer First Lady in Staaten mit gewählten Präsidenten. Prominente Interviewpartner wie María Neira, Direktorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Charles Powell, Direktor des Think Tanks "Elcano", Juan Pablo de Laiglesia, Staatssekretär für Internationale Zusammenarbeit, und Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa berichten, wie Letizia von Spanien ihren Beruf versteht und ausfüllt.