Hamsterkäufe, kein Mehl, kein Sonnenblumen- oder Rapsöl mehr in deutschen Supermarktregalen. Anbieter von Privatbunkern können sich vor Anfragen kaum retten. Ist Deutschland für einen, wie auch immer gearteten, Ernstfall gewappnet?
Lucas Eiler und Sebastian Galle begeben sich auf die Spur des staatlichen Zivilschutzes.
Wie ist Deutschland aufgestellt? Welche Krisenszenarien gibt es? Haben Bund und Länder genügend Vorkehrungen für den Fall getroffen, dass tatsächlich der Strom ausfällt, die Läden leer gekauft sind oder ein Cyberangriff die Infrastruktur lahmlegt?
Die Recherche zeigt, dass es um den staatlichen Zivil- und Katastrophenschutz nicht gut bestellt ist. Die zuständige Behörde wurde heruntergespart, Bunkeranlagen zweckentfremdet und Sirenen eingemottet.
Wolfram Geier vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe räumt ein: "Für einen klassischen Kriegsfall können wir momentan logischerweise gar nicht ganz aktuell gerüstet sein. Denn wenn jahrzehntelang Abbau betrieben worden ist von Strukturen, dann kann das nicht innerhalb von Tagen oder Wochen wieder hergestellt sein."
Bundesinnenministerin Nancy Faeser dagegen beschwichtigt gegenüber "ZDFzoom": "Im Moment haben wir keine Krisenszenarien, wo wir sagen, das ist jetzt zwingend notwendig, davor zu warnen."
In der Prepper-Szene traut man dem Staat ohnehin nicht zu, dass er seine Bürger und Bürgerinnen schützt. Man bereitet sich selbst mit Vorratshaltung und selbst gebauten Schutzbunkern auf den Ernstfall vor.
In Gesprächen mit Experten und Verantwortlichen wird deutlich, dass das Wunschdenken der Vergangenheit, es möge nie wieder Krieg geben, heute nicht mehr passt. Deutschland muss dringend nachbessern, um im Ernstfall eine Krise oder gar Katastrophe mit möglichst geringem Schaden für Leben und Gesundheit der Menschen überstehen zu können.
Mehr unter www.diespur.zdf.de