Der mutmaßliche Täter Ibrahim A. lebte nach seiner Flucht aus dem Gazastreifen seit Ende 2014 in Deutschland. Er war psychisch auffällig und hatte bereits mehrfach Menschen attackiert. Warum haben Behörden ihn nicht früher aufgehalten?
Die Autoren Philip Wortmann und Marvin Milatz machen sich auf Spurensuche. Sie rekonstruieren die Vergangenheit von Ibrahim A. Schon seit seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 2014 hatte er offenbar mit psychischen Problemen zu kämpfen. Hier hoffte er auf ein besseres Leben. Er lebt mehrere Jahre in Nordrhein-Westfalen im Kreis Euskirchen. Vor Ort sprechen die Autoren mit Wegbegleitern von Ibrahim A. Diese berichten von einem jungen Mann mit großen Träumen und ebenso großen Problemen. Mehrere Versuche, therapeutische Hilfe zu bekommen, scheitern. Während sich die Straftaten häufen, reagieren die zuständigen Behörden offenbar unzureichend oder sind überfordert. Außerdem erfahren die Autoren, dass ein großer Teil der Geflüchteten unter psychischen Erkrankungen leidet. Aber tatsächlich Hilfe bekommen nur wenige.
Die Spur von Ibrahim A. führt über Kiel weiter nach Hamburg, wo er als Obdachloser lebt. Er ist abhängig von harten Drogen, zeigt sich impulsiv und gewalttätig. Nachdem er einen Mann mit einem Messer attackiert hat, kommt er in Untersuchungshaft. Interne Dokumente, die die Autoren einsehen können, geben einen Eindruck über den Häftling Ibrahim A.: Er sei aggressiv und anscheinend persönlichkeitsgestört. Gegenüber einem Beamten vergleicht er sich mit Anis Amri, dem Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz. Trotzdem wird er aus dem Gefängnis entlassen. Wenige Tage später sind zwei junge Menschen tot und weitere schwer verletzt.
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Stab
- Kamera - Resa Asarschahab, Eduard Heizmann, Moritz Bauer, Jürgen Heck