Auf ihrem Telegram-Kanal leitet Alina Lipp fast täglich pro-russische Inhalte ungefiltert weiter, darunter Desinformation und Propaganda. Die Dokumentation fragt: Wie kommt sie dazu? Wer unterstützt die selbst ernannte Friedensjournalistin?
Zum ersten Mal gibt Alina Lipp, die den deutschen Leitmedien kritisch gegenübersteht, einem öffentlich-rechtlichen Sender ein ausführliches Interview. Außerdem haben Anna Loll und Thomas Wendrich mit Wegbegleitern, Kriegsreportern und Expertinnen gesprochen, um mehr über die Beweggründe der Bloggerin und Brüche in ihrem Leben zu erfahren.
Aufgewachsen in Norddeutschland, studiert Alina zunächst Umweltschutz und tritt den Grünen bei. Ihr Vater, ein russischer Einwanderer, steht aufseiten Putins und wandert nach der völkerrechtswidrigen Annexion auf die Krim aus. Immer mehr gerät Alina Lipp in sein ideologisches Fahrwasser und zieht 2021 in die Stadt Donezk – mitten in die russisch besetzte Ostukraine.
"Was mir nachgesagt wird, wenn über mich berichtet wird, dass ich eine Art Kreml-Puppe sei", – das stimme alles nicht, rechtfertigt sich Alina Lipp im Interview. Und weiter: "Was ich mir wünschen würde, ist, dass man in Deutschland versteht, dass ich das alles nicht nötig habe." Sie wolle auf die "wahre" Situation aufmerksam machen. Die Rollen in der Ostukraine sind in ihren Augen klar verteilt: Die Ukraine ist der faschistische Aggressor, Russland verteidigt die Menschen. Dass ihre Arbeit der russischen Regierung in die Hände spielt, bestreitet sie nicht.
Wie genau ihre Arbeit von russischer Seite unterstützt wird, wie groß Alina Lipps Nähe zu den Machthabern im Kreml tatsächlich ist und welche Folgen ihre Arbeit für die Menschen in den besetzten Gebieten hat, wird in den weiteren Folgen der dreiteiligen Dokumentation untersucht.
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Stab
- Kamera - Shane Thomas McMillan, Paul Tzschoppe