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Geheimakte Kabul

Deutschlands Versagen in Afghanistan

Der Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan lässt im August 2021 hunderte Ortskräfte schutzlos in Kabul zurück. "Die Spur" beleuchtet, wie es zu diesem politischen Versagen kommen konnte.

Videolänge:
28 min
Datum:
14.08.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 15.08.2026

Mehr als 220 Gigabyte aus geleakten Geheimakten von Ministerien und Nachrichtendiensten legen das Systemversagen offen: Die Bundesregierung war frühzeitig über den Vormarsch der Taliban informiert, verschleppte aber die Aufnahme gefährdeter afghanischer Ortskräfte.

Weshalb wurden Warnungen vor der Rückkehr der Taliban im Regierungsviertel ignoriert? Weshalb sind viel zu wenige der plötzlich unter Todesgefahr in Kabul festsitzenden Ortskräfte evakuiert worden? Menschen, die teils jahrelang für die Bundeswehr gearbeitet hatten und auf Schutz hofften. Und welche Rolle spielte Angela Merkel? Die beiden "Spur"-Autoren Christian Schweppe und Ciara Cesaro-Tadic untersuchen die Hintergründe auf der Basis noch nie veröffentlichter deutscher Regierungsakten: interne Vermerke, Protokolle, E-Mails und Kurznachrichten beleuchten den Fall Kabuls aus einer neuen Perspektive.

"Geheimakte Kabul" zeigt, wie die rechtzeitige Evakuierung schutzbedürftiger Afghanen in gleich mehreren Bundesministerien zum Politikum wurde, weil aus handfesten innen- und parteipolitischen Gründen vor der Bundestagswahl im Herbst 2021 frühzeitige Rettungsflüge unterlassen wurden. Zeitzeugen, wie ein Fallschirmjäger der Bundeswehr und eine deutsche Ortskraft, sprechen erstmals über ihre Erlebnisse im August 2021. Die damalige deutsche Botschafterin in Washington, Emily Haber, gab für diesen Film ihr erstes TV-Interview über ihre in Berlin übergangenen Taliban-Warnungen aus den USA. Claudia Major, Politikwissenschaftlerin und Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), sagt: "Das war eine komplette sicherheitspolitische Fehleinschätzung. Es wurde völlig falsch eingeschätzt."

Investigativjournalist Christian Schweppe und die Datenjournalistin Ciara Cesaro-Tadic gingen über Monate den Vorwürfen von Staatsversagen, unterlassener Hilfeleistung und missachteter Fürsorgepflicht nach. Schließlich fanden sie auch Gesprächsvermerke der damaligen Bundeskanzlerin, die bis heute unter Verschluss gehalten werden. Diese Vermerke dürften nach Ausstrahlung den Untersuchungsausschuss im Bundestag interessieren: Angela Merkel wird dort im Dezember die letzte Zeugin sein.

Mehr unter https://diespur.zdf.de

Stab

  • Kamera - Leonard Bendix, Henrik Eichmann, Norman Kriese, Michael Nanz
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