Incels leben unfreiwillig zölibatär, geben Frauen die Schuld an ihrem Unglück. Durch Anschläge mit Incel-Bezug sind weltweit schon mindestens 58 Personen ums Leben gekommen. Wer sind diese Männer? Sind sie auch in Deutschland eine Gefahr?
Die meisten Incels sind zutiefst verunsichert, einsam und leiden darunter. Sie tauschen sich in Foren im Netz aus, schreiben Hass-Posts, einige radikalisieren sich. In ihren Augen sind die Frauen an ihrem Schicksal schuld. Die Community, in der sie sich austauschen, ist international. Auch Deutsche sind in den Incel-Foren aktiv. Der Schritt vom Hass im Netz zu radikaler Gewalt ist real.
"Die Spur"-Reporterin Viktoria Timkanicova reist zu den Orten von mutmaßlichen Incel-Anschlägen, spricht mit Menschen, die Einblick in die Incel-Community gewähren. Forensiker Benedikt Walter taucht in die dunkle Welt der Internet-Foren ab. Auf dem größten Incel-Forum erstellt er ein Fake-Profil, und versucht so, mit Incels ins Gespräch zu kommen. Die beiden Autoren wollen wissen und verstehen: Wer sind diese Männer? Und wie entsteht ihr Hass auf Frauen?
Die Recherchen von "Die Spur" zeigen: Die Rhetorik der "Incel"-Szene ist extremer geworden, die Bewegung hat sich politisch radikalisiert. Häufig gibt es Überschneidungen zum Rechtsextremismus. "Es ist in Wirklichkeit nur ein großes Glück, dass es bisher keinen Anschlag, keinen Incel-inspirierten Anschlag in Deutschland gab," sagt Extremismus-Expertin und Spezialistin in Undercover-Recherche, Julia Ebner.
Beim Anschlag auf die Synagoge in Halle gab es zumindest Hinweise, dass die Incel-Ideologie eine Rolle gespielt haben könnte. Die Reporterin begibt sich auf die Spur des Attentäters und untersucht, wie bedrohlich die Szene in Deutschland ist.
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