Lobbyismus ist wichtig in einer Demokratie. Doch wann ist er problematisch? In einem Experiment des ZDF gemeinsam mit abgeordnetenwatch.de schlüpfen die Reporter in die Rolle von Lobbyisten. Wie werden die Politiker auf sie reagieren?
Im Namen einer fiktiven Lobby-Agentur kontaktieren die Reporter Dutzende aktive und ehemalige Bundespolitiker. Angeblich im Auftrag eines anonymen E-Zigaretten-Herstellers, dessen Interessen die Agentur vertritt. Die Aufgaben einer solchen Agentur: exklusive Informationen zu besorgen, die für die unternehmerischen Interessen ihrer Mandanten relevant sein können, und möglichst Türen zu Politik und damit zu Gesetzgebungsverfahren zu öffnen.
In vielen Fällen bleibt es im Experiment beim Erstkontakt. Doch bei einigen Abgeordneten ist der Zugang zu Informationen erstaunlich leicht. Obwohl der vermeintliche Kunde nicht namentlich genannt wird, kommen die Reporter an nicht-öffentliche Informationen, und Anfragen werden für sie gestellt. Sie erhalten Angebote von Ex-Politikern, die heute selbst als Lobbyisten tätig sind, ihnen gegen entsprechende Honorierung einen Zugang zur Regierungsebene zu verschaffen.
Welche Schlüsse lassen sich aus dem Experiment ziehen, und was bedeuten sie für die Demokratie? Warum ist Lobbyismus grundsätzlich wichtig? Und wann wird er zum Problem? Wie arbeiten Interessenvertreter der Industrie konkret?
Diese und weitere Fragen beantworten der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Lobbyismus-Kritiker Marco Bülow, die Politikwissenschaftlerin Wiebke Marie Junk und der Lobbyist Hendrik Hagemann. Wie die Politiker auf das Experiment reagieren und wie sie ihr eigenes Verhalten rechtfertigen, zeigt diese "Die Spur"-Dokumentation.
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Stab
- Kamera - Taner Asma, Tom Ballschmieter, Ken Kabelitz, Ole Walkowitsch