Das neue ZDF-Doku-Format "Die Spur" geht auf die Suche nach den Abzockern in der Coaching-Branche. Betroffene berichten, wie sie in den Sog teurer Coaching-Angebote gerieten und sich verschuldeten. Der Algorithmus treibt sie an, mehr und mehr Programme zu kaufen.
"Willst du endlich dein Leben in die Hand nehmen? In meinem Seminar mach ich dich erfolgreich!", so klingen die Versprechen von Coaches im Netz. Auf Social Media verkaufen sie ihre Programme und mit ihnen große Hoffnungen auf mehr Geld, eine glücklichere Beziehung oder ein erfolgreiches Business.
Die Branche boomt, setzt Millionen um – und immer mehr Menschen springen mit auf den Zug. Der Begriff Coach ist nicht geschützt. Jeder kann sich so nennen, auch ganz ohne Ausbildung. Das zieht auch Anbieter an, denen es vor allem um Profit geht. Coachings kosten wenige Hundert bis zu über Zehntausend Euro.
Ein deutsches Coaching-Paar treibt es noch weiter. Mit Crowdfunding-Kampagnen sammeln sie Hunderttausende Euro ein. Die meisten der Projekte scheitern. Das Geld fließt offenbar in dubiose Unternehmensstrukturen mit Verbindungen ins Ausland. Wo ist das Geld geblieben? Und wo zahlt das angeblich erfolgreiche Unternehmen Steuern?
Undurchsichtige Strukturen sind in der Coaching-Szene kein Einzelfall. Der Film trifft Autorin Charlotte M. Raven. Sie berichtet: "Diese Szene ist alles andere als Licht und Liebe. Diese Szene ist hartes Geschäft, krasse Selbstvermarktung, heftige Manipulation." Geraten Menschen an die falschen Anbieter, kann das womöglich ernste psychische Folgen haben.
Wie kann es sein, dass Menschen mit gefährlichen Coachings und dubiosen Geschäftsmethoden so viel Geld verdienen? Carolin Hentschel und Eva Kunkel machen sich auf die Spur, die sie bis nach Portugal, Florida und Bali führt.
"Die Spur" ist das erste deutsche Doku-Format, das sich der forensischen Aufarbeitung von gesellschaftspolitischen Themen und Ereignissen widmet. Die Filme greifen konsequent Themen aus der Lebenswelt von Menschen zwischen 30 und 40 Jahren auf.
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Stab
- Kamera - Davide Castellana, Martin Kaeswurm, René Munder