ZDF
Die Deutschen - Gustav Stresemann und die Republik
Die Deutschen
Gustav Stresemann und die Republik
Die Deutschen
Gustav Stresemann und die Republik
- Geschichte
- Dokumentation
- informativ
- UT
- ZDF
Gustav Stresemann (1878 - 1929) wurde Reichskanzler, als die junge Weimarer Republik einmal mehr ins Chaos stürzte: im Krisenjahr 1923. Deutschland litt noch immer an den Folgen des verlorenen Krieges und des Versailler Vertrags.
Frankreich und Belgien besetzten das Ruhrgebiet, um milliardenschwere Reparationen zu erzwingen und die Kontrolle über die wichtige Industrieregion zu gewinnen. Die Inflation erreichte ihren Höhepunkt. Kommunistische Aufstände drohten von links, die radikale Rechte forderte eine nationale Diktatur. Kanzler werden in solcher Zeit, das sei "eigentlich politischer Selbstmord", schrieb Stresemann an seine Frau.
Eckdaten
10. Mai 1878 Geburt von Gustav Stresemann in Berlin
1898 bis 1901 Studium der Nationalökonomie, Abschluss mit Promotion zur "Entwicklung des Berliner Flaschenbiergeschäfts"
1907 Für die Nationalliberale Partei zieht Stresemann als jüngster Abgeordneter in den Reichstag
15. Dezember 1918 Offizielle Gründung der von Stresemann mitinitiierten Deutschen Volkspartei (DVP)
13. August 1923 Stresemann wird Reichskanzler und Reichsminister des Auswärtigen
26. September Stresemann erklärt Ende des passiven Widerstandes im "Ruhrkampf"
9. November Gescheiterter Hitlerputsch in München
30. November Wilhelm Marx wird Reichskanzler, Stresemann bleibt Außenminister
10. Dezember 1926 Stresemann erhält gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Aristide Briand Friedensnobelpreis für deutsch-französische Annäherungspolitik
3. Oktober 1929 Gustav Stresemann erliegt den Folgen eines Schlaganfalls
1898 bis 1901 Studium der Nationalökonomie, Abschluss mit Promotion zur "Entwicklung des Berliner Flaschenbiergeschäfts"
1907 Für die Nationalliberale Partei zieht Stresemann als jüngster Abgeordneter in den Reichstag
15. Dezember 1918 Offizielle Gründung der von Stresemann mitinitiierten Deutschen Volkspartei (DVP)
13. August 1923 Stresemann wird Reichskanzler und Reichsminister des Auswärtigen
26. September Stresemann erklärt Ende des passiven Widerstandes im "Ruhrkampf"
9. November Gescheiterter Hitlerputsch in München
30. November Wilhelm Marx wird Reichskanzler, Stresemann bleibt Außenminister
10. Dezember 1926 Stresemann erhält gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Aristide Briand Friedensnobelpreis für deutsch-französische Annäherungspolitik
3. Oktober 1929 Gustav Stresemann erliegt den Folgen eines Schlaganfalls
Hundert Tage Kanzlerschaft
"Vernunftrepublikaner" - nannte man Köpfe wie ihn. 1918 hatte er den Sturz der Monarchie entschieden abgelehnt. Jetzt aber stellte er sich in den Dienst der Republik - nur sie konnte in seinen Augen die politischen und sozialen Zerwürfnisse im Deutschen Reich friedlich ausgleichen.
In etwas mehr als 100 Tagen fällte Stresemann als Kanzler einer Großen Koalition wichtige Entscheidungen zur Rettung der Demokratie. Die Ruhrkrise wurde entschärft, die Inflation beendet, den Aufständen von links und rechts der Boden entzogen. Hitlers Putschversuch vom 9. November 1923 endete im Kugelhagel der Polizei.
In etwas mehr als 100 Tagen fällte Stresemann als Kanzler einer Großen Koalition wichtige Entscheidungen zur Rettung der Demokratie. Die Ruhrkrise wurde entschärft, die Inflation beendet, den Aufständen von links und rechts der Boden entzogen. Hitlers Putschversuch vom 9. November 1923 endete im Kugelhagel der Polizei.
Verständigung mit Frankreich
Als Außenminister für weitere sechs Jahre setzte Stresemann auf Verständigung mit Frankreich und ermöglichte Deutschland die Rückkehr in die Völkergemeinschaft. Er wusste, dass die Deutschen nur mit und nicht gegen Europa bestehen konnten.
Doch sein Tod und der Schwarze Freitag, der 1929 die Weltwirtschaftskrise einläutete, markierten den Anfang vom Ende der Republik. Dass er so früh starb, sei "mehr als ein Verlust", es sei ein "Unglück", lautete ein Zitat jener Tage. Und so stellt sich noch heute die Frage, ob Stresemann den Untergang der Demokratie, die Machtübernahme Hitlers, hätte verhindern können, wenn er länger gelebt hätte.