Die diesjährige Folge fasst noch einmal die erstaunlichsten und erschütterndsten Bauten, die die Zeit des Nationalsozialismus fast alle überstanden haben, aus den sechs bisherigen Dokumentationen zusammen.
Unbequem und größenwahnsinnig
Wie soll mit diesen oftmals verstörenden, sperrigen Hinterlassenschaften der NS-Zeit umgegangen werden: Entfernen oder erhalten, vergessen oder neu nutzen? Unbequeme Monumente, die die ZDF-Reihe „Bösen Bauten“ seit 2013 dokumentierte: Protzbauten der NS-Elite oder Gefangenenlager, Kriegsfabriken oder Regierungszentralen. Erstaunlich viel ist heute noch erhalten, doch manche Spuren der Opfer und der Täter können nur noch archäologisch erforscht werden.
Nun werden noch einmal die größenwahnsinnigen Planungen, Berlin zur Reichshauptstadt „Germania“ umzubauen, vorgestellt und Bauten von Hitlers Lieblingsarchitekt Albert Speer, wie das nunmehr verwitterte Nürnberger Reichsparteitagsgelände. Soll man diese Großanlage mit erhaltenem „Goldenen Saal“ weiter vor dem Verfall schützen? Die „Bösen Bauten“ zeigen noch einmal die verschwundene Reichskanzlei in Berlin, die für eine Milliarden-Summe in wenigen Monaten aus dem Boden gestampft wurde, oder den Führerbunker, den ein DDR-Bürger noch vor der Wende kurz vor seiner Zerstörung heimlich ein letztes Mal fotografiert hat.
Machtsymbole der Unterdrückung
Weitere Großprojekte, wie die NS-Ordensburg Vogelsang in der Eifel, das Riesenferienobjekt Prora an der Ostsee und das weitläufige Gelände des Berghofs bei Berchtesgaden, eingerichtet als zweite Regierungszentrale Hitlers, werden gezeigt, so wie alte Anlagen der Reichsautobahn, die heute noch erstaunlich gut funktionieren.
Sie, aber auch Kriegsarchitekturen wie der sogenannte Westwall mit seinen ausgedehnten Sperr- und Bunkeranlagen oder das KZ Buchenwald bei Weimar, in dem über 50.000 Menschen ermordet oder zu Tode geschunden wurden, führen uns vor Augen, wie Architektur unter Hitler zum Machtsymbol und zum brutalen Unterdrückungs- und Vernichtungsinstrument verkommen ist.