Die Insel liegt zwar rund 10.000 km von Europa entfernt, gehört aber politisch zu Frankreich. Als Überseedepartment bietet sie ihren Einwohnern einen hohen Lebensstandard und eine gute Infrastruktur. Hier wird in Euro bezahlt und Französisch gesprochen.
Die besondere Mischung zieht nicht nur Touristen an, sondern auch Menschen, die für immer bleiben wollen. Einer von ihnen ist Jens Geese aus der Nähe von Berlin. Der 50-Jährige ist eigentlich gelernter Tischler, doch hier auf der Insel verdient er sein Geld als Gongspieler. Mit seinen ungewöhnlichen Instrumenten unterhält er auf Konzerten Einheimische und Gäste, darüber hinaus bietet er Klangtherapien an. Privat ist der Lebenskünstler am liebsten in seinem Wohnmobil unterwegs und steuert zusammen mit Freundin Sanya und deren Sohn Elio die schönsten Ecken der Trauminsel an. "Hier kann ich endlich so frei leben, wie ich es immer wollte."
Auch für Silke Neumann, die als Reiseleiterin arbeitet, ist La Réunion Heimat geworden. Die Insel ist geprägt von den verschiedensten Einflüssen, die Einwanderer aus aller Welt hinterlassen haben. Ob kreolische Küche, kantonesische Spezialitäten, hinduistische Tempel oder jahrhundertealte Kirchen: Das ungewöhnliche Eiland ist ein kultureller Schmelztiegel, in dem sich das Erbe Europas, Afrikas, Indiens und Chinas mischt. Für die gebürtige Düsseldorferin, die eine eigene Reiseagentur hat, ein reicher Schatz: Silke Neumann liebt es, Gästen die Sehenswürdigkeiten zu zeigen. "Diese Insel ist einfach so intensiv, ich bin froh, dass ich das jeden Tag erleben darf." Ihre Freizeit verbringt die 46-Jährige am liebsten zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter Anna in der atemberaubenden Natur des Tropenparadieses.
Aus der Schönheit der Insel schöpft auch Julia Hülbert ihre Kraft. "Die lädt mich immer mit so viel Energie auf", lacht die alleinerziehende Zwillingsmutter. Sie arbeitet für ein Autohaus, das Gebrauchtwagen europäischer Marken importiert. Julia Hülbert kam vor 13 Jahren nach La Réunion, verliebte sich in Land und Leute und ist heute überglücklich, dass ihre Söhne Maël und Elijah in der weitestgehend unberührten Natur von La Réunion großwerden dürfen.