Die Wissenschaft untersucht, wie sich dunkle Persönlichkeitszüge wie Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie entwickeln und auswirken. Laut der Studie des Psychologen Marcus Heidbrink ist Narzissmus in Führungsetagen weiter verbreitet als in der Gesamtbevölkerung. Welche Folgen das nach sich ziehen kann, weiß der Leadership-Coach Axel Nauert: "Dark Leader können ihre Mitarbeiter*innen derart terrorisieren, dass sie psychosomatische Krankheiten entwickeln, Depressionen bekommen und sogar an Suizid denken."
Aus der Doku
Narzisstische Partner
Gerade Menschen mit hohen Anteilen an Selbstverliebtheit und Machthunger haben aber oft eine charismatische, anziehende Persönlichkeit – wenn sie jemanden von sich überzeugen wollen. Haben sie das Objekt ihrer Begierde erstmal um den Finger gewickelt, beginnt oft ein langer Leidensweg. "Mein narzisstischer Partner hat sich meiner Karrierechance in den Weg gestellt, mich von meinen Freunden isoliert und mir schließlich erfolgreich eingeredet, ich sei nichts wert", erzählt Monika Celik.
"Erfolgreiche Psychopathin"
Die Amerikanerin M. E. Thomas wurde von einer Kommilitonin darauf angesprochen, ob sie Psychopathin sei. Mehrere Tests bei einem Psychiater bestätigten die Vermutung. Sie ist eine "erfolgreiche Psychopathin" und schafft es, innerhalb der gesellschaftlichen Normen und Moralvorstellungen zu leben. "Aber warum Menschen auf Beerdigungen weinen, verstehe ich bis heute nicht", sagt sie.
Gesundes Maß an Selbstverliebtheit
Der belgische Forscher Christian Keysers hat allerdings in einer Studie gezeigt: Menschen mit psychopathischen Zügen können durchaus die Gefühle anderer wahrnehmen – wenn sie es wollen. Zu erkennen, ob es im eigenen Umfeld Personen mit solch negativen Charaktereigenschaften gibt, ist notwendig dafür, sich ihrem Bann zu entziehen. Andererseits ist ein gesundes Maß an Selbstverliebtheit, Machtstreben oder Gefühlskälte wichtig, um in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren oder Höchstleistungen in vielen Bereichen zu erbringen.