Schon als Kind will Pauline immer perfekt sein und sich nicht angreifbar machen. Sie absolviert ihr Abitur mit Bestnoten und schließt ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit ab. Ihren persönlichen Tiefpunkt erlebt Pauline kurz nach ihrem abgeschlossenen Studium der Sozialen Arbeit.
Zwangsgedanken bestimmen den Alltag
Pauline entwickelt massive Probleme beim Autofahren: Bei jedem Schlagloch oder Gullydeckel hat sie das Gefühl, einen Menschen oder ein Tier überfahren zu haben. Immer wieder kehrt sie zurück, um nachzusehen, ob Blut zu sehen ist oder ob Polizei und Krankenwagen vor Ort sind. In der Öffentlichkeit fühlt sie sich ständig beobachtet. Überwachungskameras empfindet sie als „totale Qual“. Zu Hause wird sie von unaufhörlichen Gedanken gequält, ob sie etwas falsch gemacht haben könnte. Pauline ist fest im Griff ihrer Zwangsgedanken: Sie trifft kaum mehr Menschen, wird von Ängsten geplagt und verlässt ihre Wohnung schließlich überhaupt nicht mehr.
Die Diagnose bringt Klarheit
In ihrer Verzweiflung beschließt Pauline, Hilfe zu suchen und begibt sich in eine stationäre Behandlung. Die Diagnose „Zwangsstörung“ erklärt ihr langjähriges Leiden und die unerträglichen Gedanken. Heute hat Pauline gelernt, mit ihrer Störung umzugehen. Sie steht mitten im Leben und hat beruflich einen Neuanfang gewagt. Die Zwangsgedanken sind weiterhin Teil ihres Lebens, aber weniger dominant.