Videospiele zocken und damit Geld verdienen – klingt nach einer Traumvorstellung. Für Felix ist der Traum Realität: Seit er 18 Jahre alt ist, spielt er beruflich. Er trainiert täglich, tritt im Team an und nimmt an Turnieren teil: "Es gibt keinen privilegierteren Job als Pro-Gamer."
Felix wächst als Kind vietnamesischer Eltern in Bonn auf. Als er das Fantasy-Spiel "League of Legends" für sich entdeckt und stundenlang spielt, sind seine Eltern nicht begeistert. Auch seine schulischen Leistungen leiden darunter. Doch das interessiert Felix nicht. Er hat Spaß am Spiel, bekommt Anerkennung und Respekt für sein Können. Irgendwann gehört Felix alias "Rocklho" zu den 300 besten Spielerinnen und Spielern in Europa. Er wird fürs Spielen bezahlt und verdient seinen Lebensunterhalt selbst.
Doch die Gaming-Welt hat ihre Schattenseiten. "Es war keine Sucht mehr. Das ging darüber", sagt der 24-Jährige heute. Das Spiel bestimmt seinen Alltag, er vernachlässigt soziale Kontakte, sieht selbst seine Eltern nur noch selten. Auch seine physische und psychische Gesundheit machen ihm zu schaffen. Deshalb entscheidet er sich schließlich, einen neuen Weg einzuschlagen und das Leben als Profi-Spieler hinter sich zu lassen. Sein Ziel: Mehr für sich tun. Seine Eltern besuchen, sich um seine Gesundheit kümmern und Zeit schaffen für die Menschen, die ihm wichtig sind.