Denise hat als Kind nie Probleme mit ihrem Gewicht, doch in der Pubertät beginnt sich ihr Körper zu verändern. Sie nimmt zu, ein völlig natürlicher Prozess, den sie jedoch anders wahrnimmt. Als sie sich auf Fotos sieht, empfindet sie sich als zu dick. Dann der Kommentar eines Mitschülers: „Denise, voll gut, dass du zugenommen hast.“ Ein Kommentar, der ihre Bedenken bestätigt. Ab diesem Moment wächst eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr einredet, sie habe die Kontrolle verloren, sei nichts Besonderes mehr. Ihr Wert? Abhängig von den Zahlen auf der Waage.
Der Weg in die Magersucht
Der Wunsch nach Kontrolle über ihr Leben lässt Denise einen vermeintlichen Ausweg finden: das Abnehmen. Zuhause isst sie vor ihren Eltern, um sie nicht zu beunruhigen, doch heimlich beginnt sie, akribisch Kalorien zu zählen und immer weniger zu essen. Nach und nach gerät sie in die Spirale der Magersucht. Die Auswirkungen bleiben nicht aus: extremer Haarausfall, ständige Müdigkeit und Überforderung in der Schule. Dennoch zwingt sie sich dazu, weiter abzunehmen.
Hilfe durch eine Vertrauensperson
Es ist schließlich ihre Lehrerin, die Denise in einem Gespräch dazu bewegt, Hilfe zu suchen. „Das war das erste Mal, dass ich mich ernst genommen gefühlt habe, ohne verurteilt zu werden“, erinnert sich Denise. Sie begibt sich in eine psychosomatische Klinik, spezialisiert auf Essstörungen. Auch wenn sie weiterhin mit ihrem Körper kämpft, stellt sie sich ihren Ängsten und arbeitet an ihrer Genesung. „Es war der schwierigste Schritt, die Essstörung loszulassen, aber ich bin bereit“, sagt sie entschlossen.