Ann-Kristin trifft sich eines Abends mit Freunden. Ein Freund bittet Ann-Kristin ins Nebenzimmer. Er möchte mit ihr sprechen, dann versucht er, sie ohne Einverständnis zu küssen. Als Ann-Kristin sich wehrt, schlägt er sie gegen die Schläfe. Sie fällt zu Boden, dann vergewaltigt er sie.
Nach Tat alleingelassen
Unmittelbar nach der Tat wendet sich Ann-Kristin an die Polizei. Sie wird mehrfach gefragt: „Haben Sie nein gesagt?“ Immer wieder hat sie das Gefühl, dass man ihr nicht glaubt. Auch ihre Eltern sind überfordert und fühlen sich allein gelassen: „Dem Opfer steht niemand bei, auch der Familie nicht.“
Zwei Jahre nach der Tat lernt Ann-Kristin ihren jetzigen Mann kennen. Eine Freundin motiviert sie, nach der Liebe zu suchen. Doch ihr Trauma ist nicht überwunden: In ihrem Alltag braucht sie ihren Ehemann als Unterstützung. Es gibt Situationen, in denen sie aus Angst nicht aus dem Auto steigt und lieber sitzen bleibt.
Kampf um ein "normales" Leben
Ann-Kristin hat viele Therapien gemacht, aber nichts hat ihr wirklich geholfen. Sie kämpft jeden Tag, um ihr Leben zurückzugewinnen. Nur auf dem Reiterhof kann sie alles vergessen. Ihre Botschaft an andere Betroffene lautet: „Habt immer den Mut und immer die Kraft.“