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Wie Eva Erben den Holocaust überlebte

Zum Glück gab’s diese Kuh

Eva Erben hat zwei Konzentrationslager, Selektionen von Mengele und durch einen unglaublichen Zufall den Todesmarsch überlebt und sagt, dass sie trotz allem ein glückliches Leben hat.

Videolänge:
29 min
Datum:
02.02.2021
:
UT - AD - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 01.02.2026

Als Kind jüdischer Eltern wächst Eva in Prag auf. 1941, da ist sie elf, kommt sie mit den Eltern nach Theresienstadt, 1944 nach Auschwitz. Ihr Vater wird getötet, die Mutter stirbt auf dem Todesmarsch, den Eva nur durch ein Wunder überlebt. Da ist sie 14.

Eva Erben hatte eine behütete Kindheit in Prag. Mit ihren Eltern lebte sie in einer schönen Villa; Musik, Literatur, all das gehörte zu ihrem Leben. 1941 wird sie mit ihren Eltern nach Theresienstadt gebracht, wo - wie sie sagt - "die intellektuelle Crème de la Crème" gefangen gehalten wurde. Es gab Theateraufführungen der Häftlinge, Sportveranstaltungen, Fußballturniere. Theresienstadt galt als Vorzeige-KZ. Dort lernte sie Peter, ihren späteren Mann, kennen. Er trainierte die Jungenmannschaft im Fußball. Eva war für ihn ein Kind, das er wenig beachtete. Ihr gefiel er damals schon.

1944 wurde sie mit ihrer Mutter nach Auschwitz gebracht und musste dort brutalste Haftbedingungen, Kälte und Hunger aushalten. Heute glaubt sie, dass sie vieles nur deshalb überstanden hat, weil ihr ihre Mutter immer wieder durch Erzählungen und Geschichten eine Fantasie-Gegenwelt erschaffen hat, in die Eva sich hineinträumen konnte.

Ein Zufall rettet Eva Erben das Leben

Während des Todesmarsches stirbt ihre Mutter an Erschöpfung, Eva muss mit den anderen weiter. Eine Nacht sollen die Häftlinge in einem Stall verbringen. Eva kuschelt sich eng an die einzige Kuh, weil es dort warm ist, den Gestank nimmt sie dafür in Kauf. Am nächsten Morgen wacht Eva allein neben der Kuh auf, die anderen sind weitergezogen. Die Hunde der Aufseher haben das Mädchen in dem stinkenden Kuhmist nicht aufspüren können. Bauern finden das erschöpfte Mädchen und verstecken es die letzten Kriegswochen. Nur langsam kommt Eva wieder zu Kräften. Nach Kriegsende kehrt sie nach Prag zurück. Zufällig trifft sie Peter wieder, die beiden verlieben sich. Peter bringt Eva mit dem Schiff nach Israel, und die beiden beginnen ihr gemeinsames Leben.

Beeindruckend an Eva Erben ist ihre Vitalität und ihr ungebrochener Optimismus. Sie hadert nicht mit der Vergangenheit, sondern bezeichnet sich sogar als glücklichen Menschen. Glücklich deshalb, weil sie sich - trotz der Quälereien durch die Nazis, trotz des furchtbaren Verlusts der Eltern - immer geliebt fühlte. Erst von Vater und Mutter, später von ihrem Mann und ihren Kindern.

37 Grad reist mit Eva Erben nach Prag, besucht die Orte ihrer Kindheit, begleitet sie bei einem Vortrag in Theresienstadt, ist dabei, wenn sie dahin fährt, wo die Bauern ihr damals das Leben gerettet haben.

37 Grad-Autorin Anabel Münstermann über ihren Film

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