Zäune riegeln Betriebe ab, die jede Woche viele Millionen Geflügel verarbeiten. Es ist die schiere Dimension der Tierproduktion und -verarbeitung, die surreal anmutet.
Tierquälerei nicht gewollt
Neugierige Blicke sind unerwünscht. Für "37°"-Autor Manfred Karremann wurde eine Ausnahme gemacht. Davon erzählt er im Film "Täglich ein Tier". Willentliche Tierquälerei ist in den Fabriken dabei nicht zu finden. Schon deshalb, weil Hähnchen zum Beispiel von Geburt an gar nicht mit Menschen in Kontakt kommen. Alles läuft über Fließbänder und modernste Technik. Millionen Küken werden jede Woche in einem einzigen Betrieb "produziert", Millionen Hähnchen werden nach einer kurzen Mast von nur vier bis fünf Wochen geschlachtet. Die Zucht und spezielles Futter machen das möglich. Mehr - schneller - billiger ist noch immer die Devise. Denn der Geflügelfleisch-Konsum in Deutschland hat sich seit den 90er-Jahren fast verdoppelt. Trotz des neuen Trends zu vegetarischem und veganem Essen.
Ein System stößt an die Grenzen
"37°" zeigt einen exklusiven Einblick in die verborgene Welt der Tiere, die so selbstverständlich jeden Tag auf deutschen Tellern liegen. Weil auch die Fleischkonzerne wissen, dass das System an seine Grenzen stößt, forschen alle nach Alternativen. Ersatz für Fleisch und Fisch, aber auch Fleisch ohne den Umweg über ein Tier. Denn schon jetzt trägt die globale Tierhaltung mehr zu Klimagasen bei als der weltweite Autoverkehr. Das ist neben der eigenen Gesundheit und dem Wohl der Tiere für immer mehr Menschen ein Grund, sich alternativ zu ernähren. In einem Trendlokal wird für alle etwas angeboten: ob für Vegetarier, Veganer oder Fleischesser.
Autor Manfred Karremann über die Dreharbeiten zum Film
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