Drei Prozent der Menschen mit Demenz sind jünger als 65. Für sie und ihr Umfeld ist die Krankheit besonders schlimm, denn sie werden mitten aus einem aktiven Leben gerissen, haben manchmal noch junge Kinder.
Die Freunde sind das Netz
Bernhard (55), verheiratet, Vater von zwei Söhnen (14 und 19), erfolgreicher Ingenieur mit eigener Firma aus Freiburg, ist vor etwa sieben Jahren an Frontotemporaler Demenz erkrankt. Er kann sich nicht mehr sinnvoll artikulieren, versteht Zusammenhänge nicht, wird schnell wütend und kann kein Mitgefühl mehr entwickeln. Ehefrau Ute (52) hat inzwischen eine Generalvollmacht, um alles Notwendige für ihn zu regeln. "Bernhard ist glücklich, und uns geht es gut", sagt sie über ihren demenzkranken Ehemann und ihre Familie. "Aber ohne unsere Freunde würden wir das so nicht schaffen. Sie sind unser Netz."
So normal, wie möglich
Ehefrau Ute und die Freunde versuchen, Bernhard ein normales Leben zu ermöglichen: Er fährt jeden Tag zur Arbeit, trifft sich mit seinen Freunden zum Volleyball, macht am Wochenende Ausflüge und bekocht alle mit seiner Paella. Ein außergewöhnliches Leben für einen Menschen mit Demenz. Mit Gelassenheit und Liebe meistert Ute die Betreuerrolle, doch es schmerzt, nach und nach den Partner zu verlieren. Und es kostet sie viel Kraft, die Familie in dieser außergewöhnlichen Situation zusammenzuhalten und allein für die Söhne zu sorgen. Immer wieder steht sie vor dem Dilemma, Bernhard möglichst viel Freiheit gewähren zu wollen, aber dabei die Bedürfnisse der Söhne nicht aus dem Blick zu verlieren.
Immer wieder neue Herausforderungen
Mit dem Fortschreiten der Erkrankung stehen alle vor immer wieder neuen Herausforderungen: Bernhard will unbedingt noch selbst Motorrad fahren, aber das ist nicht mehr zu verantworten. Das Familienkonto muss für ihn gesperrt werden, er verliert zunehmend die Orientierung und verweigert medizinische Untersuchungen.
Wie gehen Ehefrau Ute und die Freunde damit um? Und wie bereiten sie sich auf die Zukunft vor, wenn Bernhards Erkrankung sich weiter verschlimmert?
37 Grad über Liebe, Freundschaft und außergewöhnliche Wege, mit der Krankheit Demenz umzugehen.