Religiöse Symbole werden verborgen, jüdische Einrichtungen müssen bewacht werden, Angriffe auf Jüdinnen und Juden häufen sich. Was macht das mit jungen Menschen, die sich eigentlich um ihre Ausbildung, um die erste Liebe und um Partys und Freunde kümmern sollten?
Kampf gegen Fake News
Die Münchnerin Alice (24) studiert Psychologie und jobbt als Türsteherin. Von den Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Deutschland hätte sie sich nach dem 7. Oktober mehr Solidarität mit der jüdischen Community erhofft.
Der Essener Anton (29) ist Schauspieler und engagiert sich in der jüdischen Jugendarbeit. Aus interreligiösen Projekten hat er sich zurzeit zurückgezogen.
Die Münchner Studentin Aviva (23) engagiert sich im Verband Jüdischer Studenten in Bayern und spricht auf Kundgebungen. Sie kämpft unter anderem gegen Fake News im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt.
Witze über den Holocaust
Die Berliner Adam (39) und Eyal (27) treten als "Two Jews" in Comedyklubs auf. Ihre Scherze machen auch vor dem Holocaust und dem 7. Oktober nicht halt.
Die Berliner Schwestern Emily (20) und Paula (15) sind nicht religiös, aber setzen sich seit dem 7. Oktober stärker als zuvor mit ihrer jüdischen Identität auseinander.
Die Stuttgarterin Meira (21) und ihr Mann Simon (29) halten als orthodoxe Juden streng die Kleider- und Speisevorschriften ein. Bei politischen Themen halten sich die jungen Eltern weitgehend heraus.
Vermeidung öffentlicher Verkehrsmittel
Der Osnabrücker Nika (22) will als Rapper und Musikproduzent erfolgreich werden. Das Judentum spielt in seinem Leben kaum eine Rolle.
Die Berlinerin Nogah (18) macht gerade ihr Abitur. Ihre Freundschaft mit einer palästinensischen Mitschülerin wird zurzeit auf eine harte Probe gestellt.
Der Berliner Samuel (26) lebt streng religiös und absolviert eine Ausbildung zum Rabbiner. Durch seine Kippa ist er als Jude sichtbar, und er versucht aus Sicherheitsgründen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden.