Das Schwierigste an der Freiheit ist für René, 44, sich von Drogen fernzuhalten. Gleichzeitig ist er auf Wohnungssuche. Alex, 32, will so viel wie möglich nachholen – Schule, Job, Familie. Beide sind nach langjährigen Haftstrafen auf Bewährung entlassen.
Früh auf die schiefe Bahn
Alexander, 32, aus Berlin ist früh auf die schiefe Bahn geraten: Mit zwölf klaut er das erste Moped und beginnt, Drogen zu konsumieren – und später zu verkaufen. Mehrere Überfälle auf Tankstellen bringen ihn ins Gefängnis. Seit Dezember 2022 ist er nach acht Jahren Haft auf freiem Fuß. Und lebt ein Kontrastprogramm: Alex macht jetzt sein Fachabitur, arbeitet als Trainer bei einer Organisation für Gewaltprävention. Er führt eine Beziehung und ist Vater geworden. Nach außen hin sieht das zu schön aus, um wahr zu sein. Und Alex gibt zu: "Ich muss mich jeden Tag aufs Neue entscheiden, nicht kriminell zu sein." Die größte Herausforderung ist er selbst. Schubsen ihn die ersten Familienprobleme und Selbstzweifel zurück in alte Muster, oder findet er das glückliche Familienleben, nach dem er sich immer gesehnt hat?
16 Jahre hinter Gittern
René, 44, aus Leipzig hat insgesamt 16 Jahre hinter Gittern verbracht, aufgeteilt in neun Haftstrafen wegen Diebstahls, Raubs und Körperverletzung. Seit Januar 2023 ist er draußen, unter der Auflage, sich in eine Langzeittherapie zu begeben. 37 Grad begleitet ihn auf der Suche nach einer Wohnung, einem Therapieplatz und dem Anschluss an die Gesellschaft. Termine, Bewährungsauflagen und seine Schulden überfordern René. Die größte Herausforderung ist seine Drogenabhängigkeit. "Ich fühle mich, als ob ich einen Ölwechsel brauche, um wieder normal zu laufen", sagt René.
Halt gibt ihm seine 16-jährige Tochter Kilischa, die nach jahrelanger Trennung von ihrem Vater jetzt bei ihm wohnt. Wird René es schaffen, eine Wohnung zu finden und sich ein neues Leben aufzubauen? Oder setzt sich seine Biografie wie bisher fort, und er landet wieder im Gefängnis?