Die Mutter des zwölfjährigen Adrian möchte ihrem Sohn eine Niere spenden. Mara musste ihren schwerkranken Mann Thomas erst überreden, ihre Spende anzunehmen. Und Joachim will das Leben seines besten Freundes Manfred durch eine Lebendspende retten.
In Deutschland warten 8.000 Menschen auf eine Spenderniere. Doch die Wartelisten sind lang. Im Schnitt dauert es sieben Jahre, bis eine passende Niere gefunden wird. Während dieser Zeit verschlechtert sich der Gesundheitszustand oft dramatisch. Nur ein Viertel der Wartenden erhält am Ende ein Spenderorgan.
Kann Mutter Nicole spenden?
Adrian wohnt mit seinen drei Geschwistern und seinen Eltern in Mönchengladbach. Täglich muss er Antibiotika und blutdrucksenkende Mittel nehmen, zusätzlich spritzt ihm seine Mutter Wachstumshormone. Dreimal in der Woche fahren die beiden nach Köln zur Dialyse. Mit Hin- und Rückfahrt sind es 18 Stunden pro Woche, 52 Wochen im Jahr.
Für die Eltern stand seit Adrians Geburt im Raum, ihrem Sohn eine Niere zu spenden. Zunächst ließ sich der Vater testen. Obwohl alles zunächst sehr gut aussah, konnte seine Niere aus chirurgischen Gründen nicht transplantiert werden. Nun lässt sich Adrians Mutter untersuchen. Zuerst heimlich, um ihrem Sohn eine Enttäuschung zu ersparen. "Ich wünsche ihm nichts mehr als eine unbeschwerte Jugend", so die 46-Jährige. Kommt Nicole überhaupt als Spenderin infrage? Und wenn ja - wird die Transplantation in der Kölner Uniklinik gelingen?
Kinderperspektive: Adrian bei "stark!"
Auf der Warteliste
Thomas und seine Frau Mara aus Gelsenkirchen sind seit mehr als 35 Jahren ein unzertrennliches Paar. Seit Thomas' Nieren nicht mehr arbeiten, steht er auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Doch sein Gesundheitszustand wird immer kritischer, ihm muss schneller geholfen werden. Für Mara steht sofort fest, dass sie ihrem Mann eine ihrer Nieren geben möchte. Die Untersuchung zeigt: Ihre Blutgruppen sind gleich, die Gewebetests gut, und damit sind alle Voraussetzungen erfüllt. "Ich tue es auch ein Stück weit aus Egoismus. Ich will unser altes Leben zurück", sagt die 52-Jährige. Die beiden träumen von einer gemeinsamen Reise, so unbeschwert und frei wie vor der Erkrankung.
Manfred (56) leidet an erblich bedingten Zystennieren. Sein bester Freund Joachim kann nicht mit ansehen, wie Manfred immer häufiger ins Krankenhaus muss und immer schwächer wird. Selbst die einfachsten körperlichen Tätigkeiten fallen dem früher kräftigen Handwerker schwer. Nierenspender im nahen familiären Umfeld gibt es keine, deshalb entscheidet sich der 68-jährige Joachim für eine Lebendspende: "Das Gefühl, dass ich dem Manfred sein altes Leben zurückgeben kann, gibt mir auch sehr viel."
Die beiden Freunde sind nicht verwandt und haben unterschiedliche Blutgruppen. Erst seit 2005 kann in Deutschland blutgruppenungleich transplantiert werden, jedoch ist die Vorbereitung auf diese Operation wesentlich aufwendiger. Wird dieser komplizierte Eingriff stattfinden können?
Eine zweite Chance
"37 Grad" hat drei Lebendspender und die Empfänger über anderthalb Jahre begleitet. Werden sich ihre Erwartungen erfüllen? Wird es ihnen gelingen, nach dem Eingriff wieder ein normales Leben ohne starke Beeinträchtigungen zu führen?