"Das sind alles Bonusjahre, und ich kann froh sein, dass ich am Leben bin." Durch eine verschleppte Erkältung mit anschließender Herzmuskelentzündung wurde Sarahs Herz schwer geschädigt. 2008 beginnt mit dem Spenderherz Sarahs zweites Leben.
Rückschau
Sie holt ihre Jugend nach, macht die Fachhochschulreife, verliebt sich, reist, wird eine begeisterte Sportlerin. Ein normales Leben – auf den ersten Blick. Doch sie muss Medikamente nehmen, die ihr Immunsystem herunterfahren, damit ihr Körper das transplantierte Organ nicht abstößt. Dadurch ist Sarah anfällig für Infektionen, für Krebserkrankungen. Jede Erkältung kann bei ihr lebensbedrohlich werden. Sarah bekommt Gebärmutterhalskrebs, den sie durch eine OP besiegt.
Ein möglichst normales Leben
Sarah lebt so normal wie möglich. Sie studiert im dänischen Haderslev "Marketing und Kommunikation", wohnt in Flensburg. Nach der Trennung von ihrem Freund zieht sie nach Hamburg, verliebt sich neu. Gesundheitlich geht es bergab: Nach Herzrhythmusstörungen und einem Herzstillstand bekommt Sarah einen Herzschrittmacher, den sie "Hugo" nennt. Sie kann keinen Sport mehr machen, nicht mehr Radfahren, nicht mehr verreisen, kaum ein paar Schritte zu Fuß gehen. Und dann bekommt sie Corona, infiziert sich gleich zwei Mal mit dem Virus, sie muss auf die Intensivstation. Nach langwierigen Behandlungen in der Uniklinik in Hamburg scheint ihr Schrittmacher richtig eingestellt, Herzrhythmusstörungen werden kontrolliert – Sarahs Herz geht es wieder besser. Sport ist langsam wieder möglich, und Sarah arbeitet als Mediengestalterin in einer Marketingfirma.
"Meine Alterative ist immer der Tod"
Sie engagiert sich in den sozialen Medien für das Thema Organspende. "Es ist nicht alles gut nach einer Organtransplantation, aber meine Alternative war und ist immer der Tod", sagt Sarah. Sie weiß, dass sie irgendwann in der Zukunft ein neues Herz braucht, um weiterleben zu können. Und das will sie auf jeden Fall.
ZDF-Autorin Heike Kruse verfolgt Sarahs Geschichte seit 2007. Die Transplantation im Jahr 2008 und die Zeit danach – das zeigte 37 Grad: "Sarah und ihr fremdes Herz" im Juli 2017. Diese zweite Reportage, "Happy End auf Zeit" erzählt Sarahs Geschichte weiter – 15 Jahre nach der Transplantation – mit allen Höhen und Tiefen.