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Guten Morgen Feierabend!

Leben mit der Nachtschicht

von Volker Schmidt-Sondermann

Wenn andere den Grill anwerfen, ihre Joggingschuhe anziehen und ihren Abend genießen, beginnt für 3,7 Millionen Menschen in Deutschland die Nachtschicht.

Videolänge:
28 min
Datum:
24.01.2023
:
UT - AD - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 24.01.2028

Arbeiten gegen den Biorhythmus

Sie arbeiten dort, wo Arbeitskräfte dringend benötigt werden, im Bereich der Medizin, der Schwerindustrie oder der Lebensmittelbranche. Menschen, die regelmäßig gegen ihren Biorhythmus arbeiten, weniger Zeit für ihre Familien und Freunde haben.

Außerdem sind sie einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt: Schlafmangel, Bluthochdruck, Depressionen gehören dazu. Wissenschaftler vermuten immer wieder einen Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und Krebserkrankungen.

Auf dem Fischgroßmarkt

Im Hamburger Hafen auf dem Fischgroßmarkt begleitet 37 Grad Julian und sein achtköpfiges Team durch die Nacht. Julian ist seit zwei Jahren Geschäftsführer eines Familienunternehmens. Dort werden Nacht für Nacht mehrere Tonnen Fisch aus Skandinavien geordert, filetiert und an die Kunden im Großraum Hamburg verkauft. Sechs Tage die Woche arbeitet Julian jede Nacht zwölf Stunden. Kein Problem für den 24-Jährigen, fünf Stunden Schlaf würden ihm reichen.

Viel Zeit bleibt da nicht für private Kontakte. Daher ist Julian froh, dass er seine Freundin Lisa schon mit 15 kennengelernt hat, als die Nächte noch echte Nächte waren. Übernommen hat Julian den Betrieb von seiner Mutter Heidi. Sie lenkte 35 Jahre lang die Geschicke. Doch irgendwann wurden die Nachtschichten für sie körperlich so belastend, dass sie die Reißleine ziehen musste.

Wechselschicht im Stahlwerk

Carolin setzt bei ihren Nachtschichten im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt auf die perfekte Organisation. Sie ist Mutter von zwei Söhnen und teilt sich mit ihrem Mann Normen das Familienmanagement. Während Carolin in Wechselschichten arbeitet, also Früh-, Spät- und Nachtschicht, ging Normen vor ein paar Jahren in den regulären Tagdienst. Die ständigen Nachtschichten hatten ihn mürbegemacht.

Die 33-jährige Carolin arbeitet weiter im Kaltwalzwerk als Schichtmeisterin und ist verantwortlich für rund 28 Kolleginnen und Kollegen. Berufs -und Privatleben lassen sich nur vereinbaren, wenn ein strikter Zeitplan eingehalten wird: gemeinsames Abendessen mit der Familie, Gutenachtgeschichte, 21.30 Uhr Schichtbeginn. Gegen 3.00 Uhr ist laut Carolin die "Stunde der toten Augen". Da heißt es, durchhalten. Um 5.30 Uhr ist endlich Ablöse und ihr Schichtende, dann holt sie Brötchen bei der Tanke. Jungs wecken, Abschiedskuss von ihrem Mann und ab ins Bett.

Hellwach beim Rettungseinsatz

Der 40-jährige Martin ist als Notfallsanitäter am Luftrettungsstützpunkt Senftenberg im Einsatz. Auch zu seinem Dienstplan gehören regelmäßig Nachtschichten. Wenn der Hubschrauber abhebt, geht es oft um Leben und Tod: Verkehrsunfälle, Herzinfarkte, Notverlegungen. Da schießt das Adrenalin in die Adern, und das vierköpfige Rettungsteam ist hellwach. Martin assistiert dem Rettungsarzt in der fliegenden Intensivstation und unterstützt die Piloten, die nachts zu zweit unterwegs sind und mit speziellen Nachtsichtgeräten fliegen. Nach dem Einsatz beginnt der Kampf gegen die Müdigkeit.

Mit eindrücklichen Aufnahmen aus den jeweiligen Lebenswelten begibt sich der Film auf die Spuren der Nachtarbeiterinnen und Nachtarbeiter und will wissen, wie sie die besonderen Herausforderungen bewältigen, ihren Alltag organisieren und ihre Sozialkontakte aufrechterhalten.

Autor Volker Schmidt-Sondermann über die Dreharbeiten

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