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Ein Hof zum Leben und Sterben

Zuflucht für Schwerkranke und Trauernde

von Christina-Maria Pfersdorf

Todkranke und Trauernde finden Zuflucht auf einem Hof mit Tieren. Dort bekommen sie Familienanschluss und ein Zuhause auf Zeit. Gelebte Nächstenliebe, wenn nötig bis zum Lebensende.

Videolänge:
28 min
Datum:
18.02.2025
:
UT - AD - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 18.02.2030

Nicole und Frank Pape haben ihr altes Leben als Unternehmensberater aufgegeben und ihr Haus geöffnet, um sich rund um die Uhr um Menschen in Not zu kümmern. Die Reportage begleitet sie über vier Jahre hinweg.

Der erste Gast

"Jeder hätte sie reingelassen", sagt Frank Pape, "wir hatten nur das Glück, dass sie bei uns geklingelt hat." Frank Pape erzählt von dem Moment, der sein Leben und das seiner Frau verändert hat. Es war im Frühjahr 2015, ein paar Monate nach dem Tod seiner Tochter. Mary war 16 alt und hatte Lungenkrebs. Um die verbleibende Zeit intensiv miteinander zu verbringen, schrieben Frank und Mary ein gemeinsames Buch über ihre letzten Monate. Kurz vor ihrem Tod äußerte sie den Wunsch, dass ihr Vater es veröffentlicht. Denn sie wollte, dass alle Menschen wissen, wie es ist, jung und todkrank zu sein. In dem Buch beschreibt Frank auch, wie Mary starb. Nämlich auf Heu gebettet im Stall bei ihrem Pferd. Kurz nach Erscheinen des Buches klingelte eine Leserin, schwer von Krebs gezeichnet, an der Tür und äußerte den Wunsch, bei den Pferden zu sterben.

Ein Zufluchtsort mit Tieren

Es sprach sich schnell herum, dass es diesen Ort im ost-westfälischen Preußisch Oldendorf gibt. Die Papes leben dort mit vier Pferden, Hunden und Katzen. Es ist die Nähe zu den Tieren, die den Ort für viele ihrer Besucher so besonders macht. Gerade auch für Kinder, denen es nicht gut geht, deren Eltern krank sind oder die missbraucht wurden. Auch Mitarbeiter von Behörden, Kliniken, Staatsanwaltschaften oder Betreuungseinrichtungen schicken immer wieder Opfer von Verbrechen zu den Papes auf den Hof. Sie wissen, dass sie dort schnelle und unbürokratische Hilfe bekommen.

Ein neuer Lebensweg

Nicole und Frank hatten beide als Unternehmensberater gearbeitet. Bald war ihnen klar, dass sie das nicht mehr schaffen, wenn sie zu 100 Prozent für ihre Gäste da sein wollen. Daher gründeten sie einen Verein, suchten sich Unterstützer und Sponsoren für ihre Arbeit. Gleichzeitig eröffneten sie einen kleinen Betrieb – eine Kaffeerösterei und Schokoladenmanufaktur. Der Großteil des Gewinnes geht in die Vereinsarbeit.

Begleitung bis zum Ende

Die Gäste bleiben unterschiedlich lange. Manche verbringen ihre letzten Lebenstage auf dem Hof. Palliativmediziner und Pflegekräfte unterstützen. Aber meist sind es dann doch Nicole und Frank, die am Sterbebett sitzen und die Sterbenden versorgen. Zehn Menschen haben sie in den letzten Jahren bei sich zu Hause in den Tod begleitet.

Hoffnung und Halt

Annemarie, deren Mutter Claudia schwer an Krebs erkrankt ist, kommt seit vielen Jahren. Sie war ein Kind, als ihre Mutter die Diagnose bekam. Seitdem sind die Pferde und Frank für sie die wichtigste Anlaufstelle. Sie werden auch dann für sie da sein, wenn es ihre Mutter nicht mehr sein kann.

37 Grad ist vier Jahre lang immer wieder zu diesem Hof zurückgekehrt und zeigt, wie vielfältig die Hilfe ist, die Nicole und Frank leisten. Eine Reportage über einen Ort, seine Menschen und tiefgehende Begegnungen in schweren Lebenssituationen.

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