Sie sind hier:

37°: Bei Anruf Baby

Elternglück durch Adoption Film von Anabel Münstermann

ZDF Logo

Für manche Paare ist Adoption der einzige Weg zum eigenen Kind. Doch der Weg zum Familienglück birgt viele Herausforderungen - für die Wunscheltern, aber auch für die Adoptivkinder.

Verfügbarkeit:
Im TV-Programm: ZDF, 10.09.2024, 22:15 - 22:45
Verfügbarkeit:
Video verfügbar ab 10.09.2024, 08:00

Fast jedes zehnte deutsche Paar zwischen 25 und 59 ist ungewollt kinderlos. "37°" begleitet ein Paar im ersten Adoptionspflegejahr und ein Paar, das sich mit Geduld und Liebe den Problemen seiner 13-jährigen Adoptivtochter stellt.

"Ich habe Ängste gehabt, ganz wilde Gedanken, was ist, wenn Du dieses Kind nicht lieben kannst, wenn du es siehst, und Du findest es blöd – oh Gott. Und ich bin in dieses Zimmer rein, in dem Linnéa lag, und es hat keine Sekunde gedauert, dass ich wusste, ich will und werde für diesen Wurm den Rest meines Lebens da sein. Ich bin direkt in Tränen ausgebrochen", erinnert sich der 52-jährige Marc an die Fahrt ins Krankenhaus und den ersten Augenblick mit seiner Adoptivtochter Linnéa. Das kleine Mädchen wurde ein paar Tage zuvor geboren und lag mit einer Entzugsproblematik in der städtischen Kinderklinik. Ihre leibliche Mutter hat sie zur Adoption freigegeben, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage war, ihr Kind großzuziehen.

Marc, der selbst adoptiert wurde, und seine Frau Katja sind bei ihrer Familienplanung sehr offen gewesen. "Wir haben aufgehört zu verhüten und uns gleichzeitig beim Jugendamt als Adoptiveltern beworben und gedacht, mal sehen, was schneller geht", erinnert sich Katja, 49 Jahre. Der Anruf vom Jugendamt kam schließlich schneller als eine Schwangerschaft.

Nicolina (33) und Martin (38) dagegen können selbst keine Kinder bekommen. Doch ihr Wunsch nach einem eigenen Kind ist riesengroß – und Adoption ihre einzige Hoffnung auf Familienglück. Sie sind im Bewerberpool der Koblenzer Vermittlungsstelle des Sozialdienstes katholische Frauen (SkF) und hoffen täglich auf einen Anruf, der ihr Leben verändert. Als das ersehnte Klingeln ertönt, stehen ihre Gefühle Kopf, und sie erleben glückliche Tage mit ihrer kleinen Tochter. Doch schon bald meldet sich die leibliche Mutter, die ihre Entscheidung rückgängig machen möchte und ihr Kind wieder zu sich nehmen will. Das darf sie nach geltendem Recht innerhalb der ersten acht Wochen. Nicolina und Martin freuen sich für das Kind – "aber für uns ist auch eine kleine Welt zusammengebrochen", erzählt Nicolina traurig. Ihren Weg wollen sie trotzdem weitergehen. Sie hoffen, über den SkF ein anderes Kind vermittelt zu bekommen, das zur Adoption freigegeben wurde.

So wie Linnéa, die 13-jährige Tochter von Marc und Katja. Sie hat bereits in der Schwangerschaft Traumatisches erlebt und durch den Drogenkonsum ihrer leiblichen Mutter verschiedene gesundheitliche Probleme mitgebracht. Sie war ein Schreibaby, hatte schweres Asthma und war Stammgast in der Kinderklinik. Hinzu kam mit zunehmendem Alter ein erhebliches Aufmerksamkeitsdefizit. Der Umstand, dass sie nicht das leibliche Kind ihrer Eltern ist, wurde ihr nie verschwiegen, und sie fordert, wie für angenommene Kinder typisch, die bedingungslose Liebe ihrer Eltern immer neu heraus. Nicht zuletzt aufgrund der eigenen Geschichte kann Marc ihr stets versichern, dass er und Katja sie immer lieben werden, egal was passieren wird.

Die Auseinandersetzung mit den leiblichen Eltern ist immens wichtig. "Der Umstand, dass sie nicht 'gewollt' waren, verursacht sehr häufig ein Trauma bei Adoptivkindern. Jede noch so kleine Information über die Eltern ist oft wie ein Schatz", betont Claudia Iland, die seit 30 Jahren die Adoptions- und Pflegekindervermittlungsstelle des Sozialdienstes katholischer Frauen in Koblenz leitet. Darum versuchen sie und ihre Kolleginnen und Kollegen, auch unter den abgebenden Müttern immer für eine offene Form der Adoption zu werben. Das bedeutet, dass leibliche Eltern und Adoptionseltern sich kennenlernen und die annehmenden Eltern ihren Kindern von ihren leiblichen Müttern erzählen können. Noch schöner ist es natürlich, wenn regelmäßige Besuchskontakte zwischen den Kindern und ihren leiblichen Eltern stattfinden können.

Das ist für Nicolina und Martin selbstverständlich, als sie zum zweiten Mal das Glück haben, ein kleines Mädchen vermittelt zu bekommen. "Wir erzählen ihr von Anfang an, dass sie eine Bauchmama hat", berichten die jungen Eltern. "Wir stehen in Kontakt mit den leiblichen Eltern und wollen unserer Tochter das Gefühl geben, dass sie von uns allen geliebt wird." Gleichwohl hoffen sie inständig, dass sie dieses Mal mehr Glück haben und die Kleine nach einem Adoptionspflegejahr vor dem Familiengericht offiziell als "ihre" Tochter annehmen dürfen.

"37°" begleitet zwei Familien, die sich entschieden haben, Kinder zu adoptieren, und bietet einen Einblick in deren Alltag mit seinen emotionalen Höhen und Tiefen sowie existenziellen Fragen. Das Abenteuer Adoptivfamilie verspricht großes Glück und große Herausforderungen zugleich.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.