Wenn die Einheit tätig wird, dann liegen bereits handfeste Hinweise des Bundeskriminalamtes vor. Für die Verdächtigen steht viel auf dem Spiel.
Verdacht auf Besitz von Kinderpornografie
"Hier spricht die Polizei. Bitte öffnen sie die Tür!" Schritte sind zu hören in der Wohnung des Mehrfamilienhauses am Hamburger Stadtrand. Die drei Fahnder des LKA treten von der Tür zurück – sie wissen nie, wie jemand reagiert, der überraschend durchsucht werden soll.
In diesem Fall öffnet ein Mann mittleren Alters. Der Kommissar zeigt ihm den Durchsuchungsbeschluss der Staatsanwaltschaft. Sein Kollege und eine weitere Kommissarin beginnen, Schränke zu öffnen, Handys in Plastiktüten zu packen.
Der Kommissar konfrontiert den Bewohner mit dem Anlass der Polizeiaktion: der Verdacht auf den Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie. Den Besitz räumt der Betroffene dann auch schnell ein. Einen unmittelbaren Kindesmissbrauch nicht.
Es sind doch "nur" Bilder...
Einer von vielen Tausenden, die "nur" Bilder von missbrauchten Kindern anschauen. "Sie sind eben nicht harmlos deshalb, sondern sie sind es, die am Ende den zahllosen Missbrauch in Auftrag geben durch ihre Nachfrage", so die Erfahrung des Kommissars.
Die Verbreitung von Kinderpornografe im Internet nimmt immer mehr zu – allein 2019 stieg die Zahl der Fälle um 65 Prozent an. Den Ermittlern in ganz Deutschland gelingt es kaum mehr, alle Verfahren zu bearbeiten.