Welchen Ausweg aus der Trauer kann es geben? Wie schmal ist der Grat zwischen nicht vergessen, aber trotzdem loslassen, um weiterzumachen? Wie geht man mit Trauer, Schuldgefühlen und dem Wunsch um, wieder geliebt zu werden und zu lieben?
Schlimmste Zeit ihres Lebens
Mit 26 Jahren endet Jasmins Traum vom Leben. Gerade erst hat sie ihre große Liebe Markus geheiratet und ist mit ihm und der einjährigen Tochter ins gemeinsame Haus gezogen. Doch eines Tages kommt Markus nicht mehr nach Hause. Bei einem Autounfall wird der 27-Jährige so schwer verletzt, dass er noch am selben Tag im Krankenhaus stirbt. Jasmin weiß nicht mehr weiter – emotional, finanziell und überhaupt –, sie ist völlig leer.
Die heute 34-Jährige weiß nicht, wie sie ohne ihre Freunde, Familie und ihre kleine Tochter Emma die schlimmste Zeit ihres Lebens überstanden hätte. Als sie drei Jahre später ihren neuen Partner Serghei kennenlernt, ist sie sich sicher: Das ist ihr Neuanfang – ihr verstorbener Ehemann und Vater ihrer Tochter bleibt dabei trotzdem stets in ihren Gedanken.
Verwirrung und Unsicherheit
Im Januar 2020 erhält Nadines Ehemann Timo eine Schockdiagnose: Er hat Knochenkrebs. Ein Jahr lang kämpfen er und seine Frau, doch am Ende stirbt Timo im Zimmer seiner kleinen Tochter. Das Bild ihres sterbenden Ehemannes wird Nadine niemals vergessen können. Heute hat die 34-Jährige nicht nur beruflich einen neuen Weg eingeschlagen – von der Zahnarzthelferin zur Trauerbegleiterin –, sie hat auch einen neuen Mann kennengelernt.
Auch wenn Timo ihr damals kurz vor seinem Tod sagte, dass sie bitte nicht allzu lang um ihn trauern und jemand Neuen finden solle, war Nadine verwirrt und unsicher, ob es das Richtige ist, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. 15 Jahre lang waren sie und Timo ein unzertrennliches Paar.