Früh geraten sie in rote Zahlen, weil sie sich beispielsweise mehr kaufen, als sie sich leisten können. Online bestellen, später zahlen. Im Laufe der Zeit geht der Überblick verloren, erst peu à peu, dann kommt auf einmal die dicke Überraschung per Post.
Mit 29 Jahren in der Privatinsolvenz
Claus, 29, ergeht es ähnlich. Mit 18 gönnt er sich das erste eigene Handy. Doch die Kosten für den Vertrag kann er bald nicht mehr bezahlen. Er ist noch in der Ausbildung, bricht ab, lebt weit über seine Verhältnisse. Dann entdecken seine Eltern einen Schuldbrief über 1800 Euro. Sie helfen ihm, zahlen die Schulden. Claus verspricht, keine neuen Schulden zu machen. Und tut es doch. Mit 29 Jahren hat er 36.000 Euro Schulden und ist in der Privatinsolvenz.
Heute kaufen – morgen bezahlen
Hasiba, 22, ist alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter und noch ohne Ausbildung. Ihre Probleme beginnen, als sie 15 Jahre alt ist und immer wieder beim Schwarzfahren erwischt wird. Sie muss vor Gericht, ihr werden Sozialstunden auferlegt. Mit 17 hat Hasiba 2500 Euro Schulden und geht das erste Mal zur Schuldnerberatung. 2020 ist sie schuldenfrei. Doch Online-Einkäufe und das scheinbar bequeme Prinzip "Heute kaufen – morgen bezahlen" treiben die junge Mutter erneut in die Schuldenfalle.
Matthias Wenzel von der Caritas Schuldnerberatung in Hannover ist Ansprechpartner der beiden und erklärt, wie man Schulden vermeiden kann oder wieder aus den roten Zahlen herauskommt.
Weitere Reportage
Mit Einschränkungen leben
Die Reportage begleitet die beiden jungen Schuldner in ihrem Kampf gegen die Schulden und zeigt, mit welchen Einschränkungen sie leben müssen und wie schwer ihnen der Verzicht an vielen Stellen fällt. Von Hasiba und Claus erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer, wie leicht man in die Schuldenfalle rutschen kann und wie es sich anfühlt, wenn man auf jeden Cent schauen muss.