Manchmal zieht man unwillkürlich Parallelen zur Tierwelt, wenn man das Gebaren eines Götz von Berlichingen, Heinrich VIII. oder Casanovas Revue passieren lässt. Klotzen statt Kleckern - damit wurde die Weltgeschichte von Alphamännchen seit jeher in Gang gehalten.
Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich seine eigene Vita kräftig schönt. Das funktionierte in Vor-Internet-Zeiten ziemlich leicht: So schrieb sich Katharina die Große ihre Biografie selbst - erst viel später kamen Historiker auf den Gedanken, dass da manches nicht stimmt. Karl May wäre man zu Lebzeiten auch fast auf die Schliche gekommen. Die abenteuerlichen Länder, von denen er schrieb, hatte er selbst nie betreten. Nur schwer konnte er sich noch rausreden.
Doch Angeberei ist nicht nur ein Phänomen alter Zeiten. Reichen die Namen Berlusconi und Tebartz-van Elst? Und was alle Angeber in der Geschichte eint, ist die Grundeinstellung, dass es ihnen meist herzlich egal war, wer die Poserei auszubaden hatte. Ja gut, der Riesenangeber und vermeintliche Zeus-Sohn Alexander der Große hatte wirklich Riesenerfolg. Aber wer spricht eigentlich von den Tausenden Soldaten, die für sein Riesenreich ihr Leben lassen mussten?