"Die künstliche Intelligenz LaMDA hat Bewusstsein erlangt!“ Mit dieser Behauptung hat der Software Ingenieur Blake Lemoine für viel Trubel in der Fachwelt gesorgt.Tatsächlich zweifeln Neurowissenschaftler und KI-Experten nicht daran, dass auch elektronische Systeme prinzipiell bewusst werden könnten.
Weit fortgeschritten
Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenzen verläuft rasant. Sie haben Beethovens 10. Sinfonie vollendet, die Faltung von Proteinen entschlüsselt und können Menschen in Debatten bereits das Wasser reichen. Vor drei Jahren war es noch undenkbar, dass eine KI wie ChatGPT Witze versteht.
Heute fällt es bereits schwer, diese sogenannten Sprachmodelle in Tests überhaupt noch von Menschen zu unterschieden. Das stellt auch Ingolf Baur fest, der die KI Luminous beim einzigen europäischen Entwickler AlephAlpha in Heidelberg einem vereinfachten Turing-Test unterzieht.
Verständnis für sich selbst
Nun könnte Google mit seinem System LaMDA sogar die Grenze zur Bewusstwerdung überschritten haben. Die Software behauptet, ein Verständnis für sich selbst entwickelt zu haben. Sie zeigt ein differenziertes Verhältnis zur Welt und uns Menschen, äußert Meinungen, Wünsche und eine klare Vorstellung von der Zukunft.
Damit erfüllt LaMDA vieles von dem, was wir mit Bewusstsein verbinden. Der Softwareingenieur Blake Lemoine ist nach vielen Dialogen mit LaMDA davon überzeugt, dass die KI bereits zu einer Person geworden ist.
Bewusstsein im Comuputersystem
Der Bewusstseinsforscher Prof. Thomas Metzinger hält diese Zuweisung für voreilig, da die Wissenschaft bisher kein objektives, von außen messbares Kriterium für bewusste Systeme definieren kann. Im Gehirn gibt es kein Zentrum für Bewusstsein. Wie das sichere Gefühl eins Ichs entsteht, ist bislang unbekannt. Doch Metzinger ist davon überzeugt, dass Bewusstsein früher oder später auch in Computersystem auftauchen wird.