Ob es um die eigene Lektüre für die langen, dunklen Abende geht, oder das passende Buch für den Gabentisch: es herrscht die Qual der Wahl. Das Buchzeit-Team hat die Neuerscheinungen vorsortiert, stellt vier Romane vor und präsentiert persönliche Lesetipps.
Weihnachtsauswahl der Buchzeit 2021
Das Ende einer Ehe muss nicht das Ende einer tiefen Verbundenheit bedeuten. Nach ihrer Scheidung sind Lucy Barton und William eigene Wege gegangen und leben in neuen Beziehungen. Doch sind sie noch immer durch ein enges Band der Vertrautheit und des Vertrauens miteinander verbunden. Und als William in eine echte Krise gerät, gibt es nur einen Menschen, den er um Hilfe bitten möchte. Die Pulitzer-Preisträgerin Elizabeth Strout erzählt in Oh, William! die lange Geschichte einer komplexen Beziehung.
Can Xue wird immer wieder für den Nobelpreis gehandelt und ist in diesem Jahr für den Booker Prize nominiert. Sie gilt als die einzige Autorin, die sich im Avantgarde-Literaturbetrieb der Volksrepublik China etablieren konnte. Nun ist sie endlich auch auf Deutsch zu lesen: Liebe im neuen Jahrtausend. Wei Bo unterhält Beziehungen zu vier Frauen und erlebt dabei die unterschiedlichsten Facetten der Liebe: komische, absurde, groteske, tragische. Dabei zeichnet Can Xue eine Gesellschaft, in der Überwachung und Kontrolle allgegenwärtig sind, in der Paranoia und Misstrauen herrschen und in der auch die Mitmenschlichkeit zu einer Frage von Kommerz und Industrie verkommt.
Der junge Romanautor Thomas Quinn fühlt sich von einer Romanfigur gestalkt. Einer Figur aus einem Kriminalroman seines Mentors, der vor neun Jahren spurlos verschwunden ist. Thomas begibt sich auf die Reise in ein kleines, abgelegenes Dorf, wo er seinem Schriftstelleridol zum letzten Mal begegnet war. Steven Hall treibt in Maxwells Dämon mit seinen Leserinnen und Lesern ein verwirrendes Spiel, das so einige Gewissheiten in Frage stellt.
Birgit ist einst der Liebe wegen aus der DDR zu Kaspar in den Westen geflohen. Wirklich glücklich geworden ist sie trotz aller Liebe nie. Nach ihrem Tod stößt Kaspar in ihren Aufzeichnungen auf ein Geheimnis aus Birgits Vorleben und er begibt sich auf Spurensuche. Im Osten Deutschlands trifft er Menschen aus Birgits früherem Leben, wird mit deren Leben und Erfahrungen konfrontiert und stößt am Ende auf eine kleine völkisch gesinnte Gemeinschaft, und ein junges Mädchen, das er zu retten versucht. Die Enkelin heißt der jüngste Roman von Bernhard Schlink.