Sie sind hier:

Fatale Falschdiagnose

Abgestempelt als dement

Archiv: Eine alte und demenzkranke Frau am 29.11.2012

Fast 1,6 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz, jährlich kommen etwa 300 000 Neuerkrankungen hinzu. Doch was führt zu diesem Anstieg? Das habe wirtschaftliche Gründe, meinen Kritiker. Denn an der Diagnose Demenz lasse sich gut verdienen.

Datum:
10.10.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die Politik habe in den vergangenen Jahren durch neue Gesetze falsche Anreize für Ärzte, Krankenkassen, Heimbetreiber und Pharmaindustrie geschaffen.

Immer mehr Menschen würden für dement erklärt, obwohl sie es häufig gar nicht seien, sagt Professor Gerd Glaeske. Der Gesundheitswissenschaftler kritisiert vor allem die gesetzlichen Regelungen nach dem Risikostrukturausgleich, demzufolge gesetzliche Krankenkassen für Schwerstkranke zusätzliche Gelder erhalten. Ausschlaggebend ist eine Liste mit 80 Krankheiten, wonach unter anderem für jeden Demenzpatienten 95 Euro mehr im Monat bezahlt werden.

Andere Experten rügen zudem das Zweite Pflegestärkungsgesetz und die damit verbundenen Begutachtungskriterien für den Pflegegrad, die im Januar 2017 in Kraft getreten sind. Danach wird bei der Beurteilung des Pflegegrades jetzt vor allem auch die Hirnleistung von Pflegebedürftigen verstärkt berücksichtigt: Während bisher ausschließlich der Hilfebedarf in Minuten Maßstab war, fließen nun etwa zur Hälfte die kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten in die Beurteilung mit ein. In vielen Fällen kommt es dann zu einer Höherstufung von Pflegebedürftigen, was den Pflegeheimen zusätzliche Einnahmen von mehreren Hundert Euro im Monat beschert. Zudem sei die Fehlerquelle bei den Gutachten jetzt größer als früher, weil Alzheimer und andere Formen der Demenz durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen nicht mit letzter Sicherheit zu diagnostizieren seien. Denn in vielen Fällen seien falsche und zu viele Medikamente der Grund für Verwirrtheit im Alter.

Frontal 21 dokumentiert drei Fälle, in denen Menschen für dement erklärt wurden, obwohl eine sichere Diagnose gar nicht gestellt werden konnte.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.