Vor zwei Jahrzehnten erweitert die Europäische Union den Kreis der Mitglieder nach Osten, mit großen Versprechen von Freiheit und Wohlstand. Was bleibt heute vom Traum einer besseren Zukunft? 20 Jahre, in denen europäische Werte die Länder verändert haben, aber der Alltag die Aufbruchstimmung eingeholt hat. Die Unsicherheit ist zurück, weil die Sorge wächst, nach der Ukraine das nächste Opfer zu sein. Und neue Autokraten liebäugeln mit der Nähe zu Russland.
Die „Polit-Influencerin“ Nika, der LGBTQ+-Aktivist Roman, die Landwirtin Zlata und der Mathelehrer Zoltán – sie alle sind froh über den Einfluss der EU, spüren aber gleichzeitig, wie zerbrechlich die gemachten Versprechungen sind. Im ersten Teil der Dokumentationsreihe „auslandsjournal – die doku: Mensch, Europa!“ zeigt ZDF-Korrespondentin Britta Hilpert Alltag und Umbruch in Slowenien, Tschechien, der Slowakei und Ungarn.
Nika Kovač kämpft als Aktivistin um Unterstützung für den Umweltschutz im Soča Tal. Sie trommelt Anwohner und NGOs zusammen, um die Parlamentarier in Slowenien von strengeren Abgaskontrollen zu überzeugen. Ihre Geschichte zeigt das Erwachen der europäischen Zivilgesellschaft.
Im slowakischen Bratislava hat Roman Samotný lange eine Bar für Mitglieder der queeren Community betrieben. Als vor seinen Augen zwei Menschen von einem Terroristen erschossen wurden, beschloss er politische Bildungsarbeit zu leisten. Heute berät er Unternehmen darüber, wie sie Minderheiten in Europa möglichst gut einbinden können.
Zlata Ronzová Mádrová hat sich in Tschechien ihren Traum erfüllt. Ihren Bio-Bauernhof betreibt sie mit Leidenschaft und ohne die Subventionen der Europäischen Union wäre dieses Leben nicht möglich gewesen. Aber mit den Vorzügen kommen auch die Verpflichtungen einer ausgewachsenen Bürokratie. Für Zlata haben die Versprechen Europas viele Seiten.
Der Mathelehrer Zoltán Szendrei hat jahrelang gegen den Sparkurs der Regierung Orbán in Ungarn protestiert. Seinen Job als Lehrer hat er aufgegeben, der politische und wirtschaftliche Rahmen hat ihn zermürbt.
„auslandsjournal – die doku: Mensch, Europa! (1/2) – Leben mit neuen Autokraten“ ist eine sehr persönliche Reise von vier Menschen in vier Ländern. Zwei Jahrzehnte EU haben die neuen Mitgliedstaaten verändert und Spuren hinterlassen.