Thea Dorn diskutiert mit ihren Gästen über die Bücher von Julien Green, Timon Karl Kaleyta, Barbara Kingsolver und Stefan Wackwitz.
Julien Green
"Treibgut", Hanser 2024.
Neu übersetzt und anhand neuer biografischer Quellen kommentiert, erscheint jetzt ein Klassiker der Weltliteratur, der 1932 erstmals auf Deutsch erschien. Der Roman leuchtet die Nachtseite eines Paris aus, die keine Belle Époque mehr ist und erzählt von Menschen in einer untergehenden Gesellschaft.
Timon Karl Kaleyta
"Heilung", Piper 2024.
Ein Mann kann nicht mehr schlafen und fürchtet, alles zu verlieren, was ihm wichtig ist: seine Ehe, seinen Status, das Leben. In einer noblen Bergklinik soll er zu sich selbst finden, aber gegen die Behandlung sträubt er sich aus Angst, sich allzu sehr zu offenbaren. Er flieht und ahnt nicht, wie weit er tatsächlich gehen muss, um endlich Heilung zu finden.
Barbara Kingsolver
"Demon Copperhead", dtv 2024.
Demon Copperhead kommt in einem heruntergekommenen Wohnwagen irgendwo in den Wäldern Virginias zur Welt. Seine Mutter, eine 18-jährige Teenagerin auf Opioid-Entzug, räumt Regale in einem Supermarkt ein. Der Vater ist schon tot. Das ländliche Virginia, Heimat der Hillbillys, ist geprägt von Sucht, Missbrauch, Armut und roher Gewalt. Die Zukunft des kleinen Demon ist daher höchst ungewiss. Aber mit zähem Überlebenswillen und einer großen Klappe stellt er sich den übermächtigen Herausforderungen seines jungen Lebens.
Stephan Wackwitz
"Geheimnis der Rückkehr", S.Fischer 2024.
Mehr als ein Vierteljahrhundert hat der Autor außerhalb von Deutschland verbracht. Im Auftrag des Goethe-Instituts war er in London, Tokio, Krakau, Bratislava, New York, Tbilissi und Minsk tätig. Fast drei Jahrzehnte voller Begegnungen mit Menschen und Ideen schärfen seinen Blick auf sein Heimatland heute. Wackwitz spürt aber auch seinem inneren Lebensweg nach: vom pietistischen Klosterschüler in der schwäbischen Provinz über einen verwirrten Jung-Marxisten zum überzeugten Liberalen angelsächsischer Prägung.