Wildtierärztin Hannah Emde geht auf Tuchfühlung mit Thailands Wildnis. Im dichten Dschungel finden viele seltene Arten eine Zuflucht. Doch der Mensch dringt immer weiter vor. Konflikte sind vorprogrammiert. Thailand zeigt aber auch überraschende Wege, das Miteinander zu gestalten. Als Wildtierärztin schafft Hannah Emde Einblicke in eine Welt, die uns sonst verborgen bliebe. Wir sind dabei, wenn sie im Dschungel haushohe Bäume besteigt, verletzte Elefanten versorgt oder mitten in Bangkok riesigen Waranen begegnet.
Rendezvous mit Menschenaffen und Würgeschlangen
Auf der Suche nach Gibbons erklimmt Hannah Emde einen Urwaldriesen. Die Menschenaffen verbringen ihr gesamtes Leben in den Baumkronen. Seit sie bei ihrer Arbeit als Wildtierärztin auf Borneo ein verwaistes Gibbon-Baby fand, liegen ihr diese Tiere besonders am Herzen. Der Dschungel erzählt davon, wie Thailand war, bevor der Mensch hierherkam. Doch wo statt Baumriesen Hochhäuser in die Höhe wachsen, muss die Wildnis weichen – oder Wege finden, die Stadt zu erobern.
In Bangkoks Vorgärten sind Schlangen, sogar giftige, keine Seltenheit. Hannah Emde geht mit einem thailändischen Feuerwehrmann auf Schlangenjagd. In einem Vorgarten geht ihnen eine mehr als zwei Meter lange Python ins Netz. Doch statt sie zu töten, wird die Würgeschlange unweit der Stadt wieder freigelassen. Hier zeigt sich die besondere Beziehung Thailands zu seinen tierischen Bewohnern. Die Thailänder sind zum größten Teil Buddhisten. Ihr Glaube lehrt sie, alle Lebewesen zu achten.
Die Nähe von Mensch und Tier
So friedlich das klingen mag: Das Miteinander birgt auch Gefahren. In der Nähe eines buddhistischen Tempels haben tausende Flughunde ihren Schlafplatz. Hannah Emde hilft einer Wissenschaftlerin, Kotproben der Flughunde zu sammeln, denn die Tiere gelten als Überträger gefährlicher Viren.
Kein Tier wird in Thailand so sehr verehrt wie der Elefant. Gleichzeitig dienen tausende Elefanten der Unterhaltung von Touristen. Hannah Emde trifft eine Tierschützerin, die gequälten Dickhäutern ein Leben ohne Ketten ermöglicht und dennoch den Kontakt zu Touristen zulassen will.
Gemeinsam mit Hannah Emde erfahren wir hautnah, mit welcher Haltung die Thailänder der Wildnis begegnen: leben und leben lassen.