Allein in Deutschland werden rund 620 Millionen Masthühner pro Jahr produziert. Konsumenten hierzulande bevorzugen Hühnerbrüste. Die Hühnerreste gehen in den Export. Und vernichten vor Ort lokale Erzeugermärkte und bäuerliche Existenzen. So wie in Südafrika.
Hühnerteile für Afrika
Auch wenn es Spottpreise sind: Der Export nach Subsahara-Afrika bringt europäischen Vermarktern immer noch Milliarden Euro. Vielen afrikanischen Produzenten aber nimmt das die Möglichkeit, zu wachsen oder gar weiter zu bestehen. In Südafrika musste 2019 knapp die Hälfte aller örtlichen Hühnermäster aufgeben. Mit entsprechenden sozialen Folgen.
Wie ließe sich der Hühnerteile-Export verringern? Warum gelingt es nicht auch bei uns, das komplette Masthuhn zu verwerten? So wie einige Küchenchefs mit gutem Beispiel vorangehen und Gerichte anbieten, bei denen von der Keule bis zur Karkasse alles im Kochtopf landet. Vielleicht kann eine niederländische TV-Kampagne zum Vorbild werden: Wer ein billiges "Qualhuhn" anbietet, muss sich schämen, so lautet die Botschaft. Tatsächlich: Der gesamte Handel nahm das Billighuhn aus der Theke, und die Verbraucher griffen plötzlich tiefer in die Tasche, um "gute" Hühnchen zu kaufen.
"planet e." durchleuchtet das globale Geschäft mit den Masthühnern und geht der Frage nach, wie sich das Hühner-Dilemma durchbrechen lässt.
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Team
Ein Film von Kristin Siebert
Kamera: Boris Mahlau / Sebastian Wagner / Felix Korfmann / Eaton DeJongh
Schnitt: Anya Schulz
Redaktion: Birgit Hermes
Leitung der Sendung: Volker Anges