Bernadette studiert Soziale Arbeit und arbeitet Teilzeit in einer psychosomatischen Klinik. Um Energie zu tanken, um abzuschalten, geht sie in die Berge. Franzi ist alleinerziehende Mutter und berufstätig; sie zieht es mit ihren Söhnen immer wieder raus aufs Land.
Der Rhythmus der Schritte
Bernadette (26) lebt in Oberbayern und liebt die Berge. Die gelernte Erzieherin studiert Soziale Arbeit, arbeitet Teilzeit in einer psychosomatischen Klinik, hilft ehrenamtlich bei der Bergwacht und bietet nebenher noch erlebnispädagogische Führungen in der Natur an. Um sich zu entspannen, geht sie allein ins Gebirge und wandert.
"Der Rhythmus der Schritte und der Atmung beruhigt." Mit 21 Jahren ist sie 2600 Kilometer auf dem Jakobsweg gewandert – von ihrem Elternhaus bei Garmisch-Partenkirchen bis nach Santiago de Compostela in Spanien. Zurzeit stehen bei ihr nur kleine Auszeiten in den Bergen auf dem Programm, mindestens einmal im Monat.
Auszeit mit der Familie
Franzi (37) aus Freiburg ist alleinerziehende Mutter zweier Söhne. Die Doppelbelastung von Kindererziehung und Beruf beansprucht sie sehr. Sie leidet besonders darunter, nicht mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Dazu kommt eine angespannte finanzielle Situation.
Etwa alle zwei Monate nimmt sie sich mit ihrer Familie eine Auszeit. Dann besucht sie ihre Freunde Insa und Carsten, die mit ihren Söhnen 90 Kilometer entfernt auf dem Land leben. All die Aufgaben, für die sie sonst allein zuständig ist, verteilen sich dort auf mehrere Schultern. Auch die Kinder genießen es, ohne Termindruck frei herumtoben zu können.
Dem Alltagsstress entfliehen
Die Arbeits- und Organisationspsychologin Anne Casper beschäftigt sich mit der Wirkung von kurzen Erholungsurlauben. Sie geben Körper und Geist die Möglichkeit, sich vom Alltagsstress zu erholen. Dafür sei es aber wichtig, dass man auch wirklich gedanklich abschalte und nicht weiterhin beispielsweise seine beruflichen Mails checke, erklärt sie. Es sei sinnvoll, sich regelmäßig eine Auszeit zu nehmen und die eigenen vier Wände hinter sich zu lassen.